Etwas später als gedacht möchte ich einen Bericht über das Eröffnungswochenende nachreichen, denn ich eigentlich schon dann geschrieben hatte:

Während ich dies hier schreibe, benutze ich meinen Laptop zum ersten Mal so, wie sein Name es impliziert: lap top = auf dem Schoß. Neben mir steht ein Glas mit Tee, der den viel versprechenden Namen „Momente des Glücks“ trägt, eine Mischung aus Banane und Kleeblüten. Ein entspannter Ausklang für einen tollen Saison-Auftakt des Europa-Parks in einem netten, kleinen Gästehaus. Doch dazu später mehr.

Auf dem Weg


Der Tag begann merkwürdig. Auf der Hinfahrt nach Rust über die B 31 bin ich durch zwei Wetterzonen gekommen. An der höchsten Stelle, im Schwarzwald, liegt Schnee, und das bis ins Höllental herunter. Kommt man aus dem Höllental heraus und fährt Richtung Freiburg, verwandelt sich der Schnee in Regen. Und so bleibt es erst einmal, was mich zu der Erkenntnis führt, dass mein rechter Schuh undicht ist.

Weil es ein kleines Stück ist von meinem Gästehaus bis hin zum Europa-Park, ist die Besitzerin so nett, mich bis vors Haupttor zu fahren. Dort sieht man schon die erste neue Attraktion, das „Science House“, also „Haus der Wissenschaft“. Da im Europa-Park ja regelmäßig die „Science Days“ stattfinden, mit denen man Kinder und Jugendliche für die Wissenschaft begeistern will, hat man dieses Konzept nun in eine separate Attraktion umgesetzt.

Science House

Der Park selbst ist der Jahreszeit entsprechend mit Ostersachen dekoriert. Kommt man herein, so fällt einem in der Deutschen Allee gleich die zweite Neuerung auf: das Schwarzwaldhaus, das am Ende der Straße, direkt am Eingang zum Schlosspark steht. Ein Haus mit Geschichte, das an seinem ursprünglichen Standort abgebaut und an diesem Ort wieder aufgebaut wurde. Im Erdgeschoss wurde der Schwarzwaldladen eingerichtet (der Platz, den der Laden bisher einnahm, wurde der Einkaufspassage zugeschlagen). Im Obergeschoss sind Räume für Veranstaltungen, die natürlich Stilgerecht eingerichtet sind. Doch was will uns dieses Schild sagen?

Schwarzwaldhaus - Schild

Schwarzwaldhaus

Das neue Hotel ist noch nicht fertig gestellt, aber das war ja klar, deswegen gleich zur neuen Hauptattraktion: ABENTEUER ATLANTIS. Eines gleich vorneweg: Dieser Darkride ist voll und ganz gelungen. Der Besucher steigt hierbei in ein U-Boot des Atlantis-Forscher Professor Carter auf der Suche nach dem verlorenen Kontinent. Auf dem Weg begegnet man allerlei Kreaturen, die nicht alle freundlich gesonnen sind. Jedes U-Boot ist deswegen mit zwei Laserharpunen ausgestattet, mit dem man sich diese vom Hals halten kann. Genauer gesagt, jede dieser Kreaturen hat einen Lichtpunkt, auf den man mit der Laserharpune schießen kann. Dafür gibt es Punkte, je nachdem, welche Farbe dieser Lichtpunkt hat. Die Punkte werden gezählt, man kann also einen Wettbewerb machen – vielleicht darum, wer das Mittagessen zahlt? Die höchste Punktzahl des Tages, des Monats und des Jahres werden am Ende der Fahrt auf einem Bildschirm dargestellt. Die Interaktivität wird noch erhöht durch einen Steuerknüppel, mit dem man das U-Boot drehen kann.

Abenteuer Atlantis
Abenteuer Atlantis

Ich muss sagen, mir macht ABENTEUER ATLANTIS Spaß. So sehr, dass ich es gleich mehrmals ausprobieren musste. Natürlich ist die Ausstattung wie immer sehr detailverliebt. Die Warteschlange führt am Arbeitszimmer von Professor Carter vorbei, das mit diversen Geräten und Büchern ausgestattet ist. Und sein schwimmender Gefährte, die Schildkröte T-01, ist nicht nur dort, sondern auch während der Fahrt anzutreffen.

Mit der Attraktion bekam der Griechische Themenbereich nicht nur einen neuen Anziehungspunkt hinzu, sondern er wurde auch erweitert. Die Attraktionen neben dem Dorf Mykonos, die Eisshow, die Ballonfahrt und die Wasserballon-Schleuder, die zuvor zum Schweizer Themenbereich gehörten, sind nun Teil von Griechenland. Die Eisshow hat dafür eine griechische Fassade erhalten und auch die anderen Attraktionen wurden entsprechend umgestaltet. Mit dieser Änderung entspricht der Bereich der Schweiz dem Gebiet zwischen den zwei Bachläufen und keinen „ausgelagerten Teile“ mehr. Ebenfalls verändert wurde im Zuge dieser Maßnahmen der Zugang zum Festivalgelände, auf dem unter anderem die Sendung „Immer wieder Sonntags“ produziert wird.

Griechischer Themenbereich

Die Shows sind wie jedes Jahr überarbeitet und neu gestaltet. Besonders auffallend ist die Änderung in der Spanischen Arena, die ja letztes Jahr noch für die Gladiatoren im römischen Stil dekoriert war. Aus ihr wurde wieder eine mittelalterliche Arena, in der Ritterspiele stattfinden unter dem Titel „Die Suche nach dem Gral“, eine Show mit ein paar Überraschungen, unter anderem, dass die Rolle von „Chico“ (Stephane Bulcour, die Fans kennen ihn) immer größer wird.

Die Eisshow trägt den Titel „Helenas Traum“, die sehr abwechslungsreich und sehr gut ist; nur wurde mir nicht klar, in welchem Zusammenhang der Titel zur Show steht. Helena ist natürlich ein griechischer Name und, soweit ich weiß, auch der Name des weiblichen Delphins, der Maskottchen des Griechischen Themenbereichs ist.

Im Globe Theater des Englischen Themenbereichs sehen wir „Fantasia“ – aber nicht ausgesprochen wie der Disney-Film („Fantásia“), sondern mehr italienisch („Fántasiá“), mit Tanz und einem Künstler, der unglaubliches mit Seifenblasen anstellt.

Im Holländischen Themenbereich gibt es ein neues Kinder-Musical, „Die kleine Meerjungfrau“, nach dem Märchen von Hans Christian Andersen (allerdings mit einem nicht ganz so dramatischen Ende). Es sind wieder die bewährten Darsteller von letztem Jahr auf der Bühne, die Aufführungs ist sehenswert, nicht nur für Kinder, so wie schon die vorangegangenen Jahre.

Im Teatro des Italienischen Themenbereichs heißt die Show „Emozione“, die einer Reise durch Europa nachempfunden ist. Allerdings wird die Idee der Anfangsnummer mit einer Schatzkarte nicht zum Ende gebracht. Dafür ist die Show selbst sehr gelungen, mit Akrobatik und einem Jongleur, der sich selbst nicht so ganz ernst nimmt. Verbunden werden die einzelnen Nummern durch Gesangs- und Tanzeinlagen. Überhaupt haben die Gesangsnummern bei den Shows zugenommen, leider kann ich nicht sagen, ob tatsächlich immer live gesungen wird.

Die Europa-Park-Parade hat auch Zuwachs bekommen, es gibt einen neuen Wagen. Ich kann nur vermuten, dass das der Ausgleich dafür ist, dass dieser Themenbereich verkleinert wurde, denn der Wagen ist Schweizerisch dekoriert.

Im 4D-Kino läuft nach wie vor der Film der Hauptsaison, „Panda Vision“, aber es ist angekündigt, dass ab dem 1. Juli ein neuer kommen soll. In Fankreisen hat man bei einer Firma, die diese Filme herstellt, einen neuen entdeckt, der den Titel „Atlantis Awakes“ trägt und allein schon von daher zu der neuen Attraktion passen würde.

Natürlich wurden auch wieder viele Reparaturen, Korrekturen und Renovierungen durchgeführt. An der Geisterbahn erwartet einen nun ein etwas über zwei Meter großer Türsteher, der eine unangenehme Eigenschaft hat… In der Geisterbahn selbst wurden einige Figuren repariert sowie eine neue hinzugefügt; ein kopfloser Pirat, der aus der Halloween-Attraktion von 2006 stammt („Tortuga – Die Gruft der Piraten“).

Die Fassade des „Teatro“ wurde komplett erneuert, unter anderem hat man die Imbissstände links und rechts des Eingangs entfernt, die Front geschlossen und neu gestrichen.

Italienisches Theater

An der Eurosat wurde die Beschriftung erneuert und in den „Piraten von Batavia“ Figuren erneuert und neue Effekte hinzugefügt (ich sage nur: „Hilfe! Das ganze Haus steht in Flammen!“).

Zu einem gelungen Tag gehört natürlich auch ein gelungener Abend und eine ebensolche Nacht. Deswegen möchte ich kurz auf das Gästehaus zu sprechen kommen, in dem ich übernachtet habe. Natürlich hat der Europa-Park ein eigenes Resort, aber wer es etwas günstiger und trotzdem nicht im Tipi übernachten möchte, kann auf eine der vielen Pensionen, Gästehäuser und Hotels in Rust zurückgreifen. Genauso habe ich es diesmal auch gemacht. Die Pension, die ich gefunden habe, heißt „Silbermond“ und passt perfekt zum gelungenen Aufenthalt im Europa-Park. Wie ich oben geschrieben habe, ich wurde sogar zum Eingang des Parks gefahren. Aber auch zum Laufen ist es nicht zu weit. Einen ausführlichen Bericht über die Pension werde ich noch nachreichen.

Soweit mein erster – sehr positiver – Eindruck von dieser neuen Saison 2007.