(djd/pt). Weit unter der Erde erwartet die Besucher der Eifelstadt Mendig eine einmalige Landschaft, die hier kaum jemand vermuten würde: die Lavakeller. In mehr als 30 Metern Tiefe verbirgt sich fernab vom Tageslicht auf einer Fläche von fast drei Quadratkilometern ein faszinierendes Netz beeindruckender Keller. Die Stollen und Schächte entstanden, als die Bürger im späten Mittelalter im erkalteten Lavastrom unterhalb der Stadt den kostbaren Basalt abbauten. 150 Stufen – oder ein bequemer Aufzug – führen von der vulkanischen Erlebniswelt des Lava-Domes hinunter in diese bizarre Umgebung, die man im Rahmen von Führungen entdecken kann.

Spektakuläre Kräfte der Natur

Auch der Lava-Dome selbst ist ein Muss im Besichtigungsprogramm, wenn man Mendig besucht. Die Erlebniswelt begeistert mit Ausstellungen zum Mitmachen. Kinder wie Erwachsene können hier – ganz gefahrlos – einen Vulkanausbruch miterleben. Die Finger verbrennen sie sich dabei nicht. Aber das Zittern der Erde werden sie spüren, als wären sie direkt bei dem tosenden Ausbruch dabei. Der Ausstellungsbereich “Im Land der Vulkane” demonstriert multimedial die spektakulären Kräfte der Natur.

Auf dem Mayener Grubenfeld wurde in alter Zeit Basaltlava abgebaut. Foto: djd / Vulkanpark

Unter Tage mit den Römern

Im Römerbergwerk Meurin berichten steinerne Zeugen davon, wie in der Antike im größten römischen Untertage-Tuffbergwerk nördlich der Alpen Schwerstarbeit geleistet wurde. 2.000 Jahre ist das Bergwerk alt, in dem der weiße Tuffstein gewonnen wurde, der aus den mächtigen Ablagerungen des Laacher-See-Vulkanausbruchs stammte. Die Archäologen des Vulkanparks führen die Besucher in enge Gänge, in denen schlechte Lichtverhältnisse und staubige Luft einst den Alltag der Arbeiter bestimmten. Wo heute Großleuchtbilder und Audioguides die antike Arbeitswelt unter Tage erklären, wird das schwere Leben der Menschen wieder lebendig.

Geysir-Erlebniszentrum

Keine unterirdische, sondern eine oberirdische Sehenswürdigkeit ist der Geysir Andernach. Mit 60 Metern ist er der höchste Kaltwassergeysir der Welt. Ein Erlebniszentrum in den Andernacher Rheinanlagen erklärt den Besuchern, wie es zu diesem ungewöhnlichen Naturschauspiel kommen kann. Danach geht es per Schiff zur Wasserfontäne. In der Ausstellung sind Anfassen und Mitmachen übrigens ausdrücklich erwünscht. Selbst den Jüngsten werden die Zusammenhänge in Audiodialogen und Hörspielen vermittelt. Besonders eindrucksvoll ist es aber, mit dem Fahrstuhl virtuell ins Erdinnere zu fahren und dort zu erleben, wie CO2-Moleküle zur Erdoberfläche aufsteigen und dort die riesige Fontäne in die Höhe schleudern.

Im Vulkanpark Infozentrum Plaidt/Saffig wiederum gibt es einen großartigen Überblick über den gesamten Vulkanpark im Landkreis Mayen-Koblenz. Rund um die Geologie der Osteifel und den historischen Steinabbau kann man hier viel Interessantes erfahren. Von hier aus kann man – versorgt mit den passenden Informationen – mit dem Fahrrad oder auf Schusters Rappen hinaus in die Natur starten. Etwa zum Mayener Grubenfeld, einer ehemaligen Abbaustätte für Basaltlava, oder zum Laacher See, wo vor 13.000 Jahren eine der gewaltigsten Eruptionen stattfand.

Informationen zu diesen und vielen weiteren Stationen stehen unter www.vulkanpark.com im Internet.

Radeln in der Osteifel

Eine Radtour durch die idyllische Osteifel ist ein Erlebnis für alle Sinne. Auf dem Vulkanpark-Radweg gewinnen Besucher einen Einblick in die Vergangenheit und Entstehungsgeschichte der Erde. Start der insgesamt 33 Kilometer langen Route ist Mayen im Zentrum der vulkanischen Osteifel. Vorbei an Mendig und Plaidt geht es dann hinunter nach  Andernach am Rhein. Die spannenden Projekte des Vulkanparks werden auf der abwechslungsreichen Strecke miteinander verknüpft. Ganz nach Interesse kann man das eine oder andere Erlebniszentrum oder Bergwerk besichtigen. Gerade für Familien mit Kindern ist der Radweg gut geeignet, denn die weitgehend autofreie Strecke führt über meist asphaltierte Radwege, Wirtschaftswege und kleinere Straßen. Unter www.vulkanpark.com gibt es mehr Informationen.

Quelle: djd/Vulkanpark