Besonders in Süddeutschland gibt es FSME-Risikogebiete. Foto: djd/www.gsk.com

Besonders in Süddeutschland gibt es FSME-Risikogebiete.
Foto: djd/www.gsk.com

(djd). Zecken haben von Februar bis Oktober Saison – liegt die Temperatur über fünf Grad Celsius, werden die Blutsauger aktiv. Sie können beim Blutsaugen gefährliche Erreger, wie die der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und der Borreliose, auf den Menschen übertragen.

Wo befinden sich FSME-Risikogebiete?

“In Deutschland besteht vor allem in Bayern und Baden-Württemberg das Risiko, sich mit dem FSME-Erreger anzustecken, aber auch Hessen, Thüringen, Saarland und Rheinland-Pfalz sind betroffen”, erklärt der Düsseldorfer Parasitologe Professor Dr. Heinz Mehlhorn. Zecken könnten verschiedene Erreger in sich tragen – durch einen Stich könnten Bakterien, Viren und Einzeller auf den Wirt übergehen. “Borelliose gehört zu den häufigsten Erkrankungen, die von Zecken übertragen werden. Da die Symptome einer Erkrankung leicht mit anderen Krankheiten verwechselbar sind, ist die Diagnostik meist schwierig”, so Mehlhorn. Während eine Borreliose mit Antibiotika therapiert werden könne, gebe es für die Frühsommer-Meningoenzephalitis, auch Zeckenenzephalitis genannt, noch keine Therapie. FSME werde durch Viren ausgelöst, die eine Hirnhautentzündung verursachen könnten, die bei schweren Verläufen auf das Gehirn und das Rückenmark übergreifen könne. “Schwindelgefühl, Sprach- und Schluckstörungen sowie Lähmungen sind dann die Folgen”, erläutert Mehlhorn.

Wie kann man sich schützen?

Zeckenenzephalitis ist die einzige von Zecken übertragene Krankheit, gegen die man sich impfen lassen kann. Die Ständige Impfkommission empfiehlt dies vor allem für Risikogebiete wie Süddeutschland. “Für einen vollständigen Schutz sind drei Impfungen notwendig”, so Mehlhorn. Bei der Grundimmunisierung erfolgten die ersten beiden Impfungen im Abstand von ein bis drei und die dritte nach neun bis zehn Monaten. Die erste Auffrischung sollte nach drei Jahren erfolgen. Es stehe aber auch eine Schnellimpfung zur Verfügung, die nach zwölf bis achtzehn Monaten aufgefrischt werden sollte. “Zudem kann man sich durch Repellentien und geschlossene Kleidung bei Spaziergängen in der Natur vor Zeckenstichen schützen”, rät Mehlhorn.

Zecken richtig entfernen

Nach einem Zeckenbiss ist es wichtig, die Zecke richtig zu entfernen. Sie sollte mit einer vorne spitzen Pinzette am Saugrüssel erfasst und gerade aus der Haut gezogen werden. Da die Borrelien sich im Darm des Spinnentieres befinden, steigt die Gefahr der Übertragung erst nach etwa acht bis zehn Stunden. Bei FSME-Viren kann die Übertragung hingegen bereits nach wenigen Stunden erfolgen. Sinnvoll ist es, die Einstichstelle nach dem Entfernen zu desinfizieren. Eine Schutzimpfung kann gegen eine Infektion mit FSME-Viren schützen.