Reisen, Erlebnisse und die vielen sehenswerten Orte auf unserem Planeten.

Schlagwort: Sakralbauten

Eine einzigartige Kirche: Der Wetzlarer Dom ist in jeder Hinsicht ein außergewöhnliches Bauwerk

Der Wetzlarer Dom zeigt Baustile von der Romanik bis zum Barock - und wurde niemals komplett fertiggestellt. Foto: djd/Tourist-Information Wetzlar/Dominik Ketz

Der Wetzlarer Dom zeigt Baustile von der Romanik bis zum Barock – und wurde niemals komplett fertiggestellt.
Foto: djd/Tourist-Information Wetzlar/Dominik Ketz

Welches ist der “richtige” Glaube? Zu Zeiten Luthers entbrannte darüber ein heftiger Streit zwischen Katholiken und den Anhängern der Reformation – mit so mancher pragmatischen Lösung. In Wetzlar beispielsweise wandte man sich überwiegend dem lutherischen Glaubensbekenntnis zu und teilte sich dennoch weiterhin die Kirche mit den Katholiken. Und so blieb es bis zum heutigen Tag: Im Dom benutzen katholische und evangelische Gemeinde denselben Altar und dieselbe Orgel. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum der Wetzlarer Dom eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit ist.

Unvollendeter Dom

Aus der Nähe wird sichtbar, was den Dom aus baugeschichtlicher Sicht so einzigartig macht: Roter Sandstein, verputzte Sandflächen und grüner Schalstein lassen die Kirche schon aus einiger Entfernung uneinheitlich erscheinen. Noch rätselhafter zeigt sie sich bei näherem Hinsehen. Die Fassade ist offensichtlich unfertig, der geplante zweite Turm gelangte nie über das Sockelgeschoss hinaus. Ein großes Mittelportal ist angelegt, doch es fehlt die Treppenrampe, um zu ihm hinaufzusteigen. Man sieht dem altehrwürdigen Gemäuer an, dass der Bau schubweise vonstattenging und jede Epoche von der Spätromanik bis zum Barock ihren “Fingerabdruck” am Dom hinterlassen hat – eine Herausforderung für stilgeschichtliche Spurensucher.

Altstadtrundgang durch Wetzlar

Unter www.wetzlar.de gibt es eine Beschreibung für einen schönen Altstadtrundgang, der zu weiteren kulturellen Schätzen aus verschiedenen Jahrhunderten führt. Auf dem Schillerplatz beispielsweise trifft man auf die Franziskanerkirche, deren Ursprünge auf ein um 1300 errichtetes Kloster zurückgehen. Im Mittelalter wurden auch Kornmarkt, Buttermarkt und Eisenmarkt angelegt. Heute finden sich dort Restaurants und Cafés, die zum Verweilen einladen. Einen Ausflug in das Jahr 1772 macht man bei einem Besuch im Lottehaus. Es zeigt, wie eine bürgerliche Großfamilie in dieser Zeit gewohnt hat. Zusammen mit zehn Geschwistern lebte hier die junge Charlotte Buff, in die sich Goethe verliebte, als er in Wetzlar ein Praktikum am Reichskammergericht absolvierte.

Kulturelle Vielfalt

In Wetzlar gibt es ein vielfältiges kulturelles Leben. In der Rittal-Arena und in der Stadthalle treten bekannte Künstler auf, es finden hochrangige Veranstaltungen statt. Traditionelle Feste wie der Gallusmarkt, das Ochsenfest, die Kulturtage an der Lahn oder das Sommernachtsweinfest locken regelmäßig viele Besucher an. Kultureller Höhepunkt im Sommer sind die Wetzlarer Festspiele, die unter freiem Himmel an historischen Orten stattfinden und ein breit gefächertes Programm mit Theater, Kleinkunst, Musicals und Konzerten bieten. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Stadt Wetzlar (siehe oben).

Quelle: djd/Tourist-Information Wetzlar

Schweiz: Älteste Abtei des Abendlandes feiert 1500-jähriges Jubiläum

Die Abtei von Saint-Maurice im Wallis blickt 2015 auf 1500 Jahre Geschichte zurück. Damit gilt sie als älteste ununterbrochen betriebene religiöse Institution des Abendlandes. Am 22. September 2014 beginnen mit dem Patronatsfest des heiligen Mauritius die ein Jahr dauernden Jubiläumsfeierlichkeiten.

Mit 15 Jahrhunderten spirituellen Lebens gilt die Abtei von Saint-Maurice unter den religiösen Institutionen als einzigartig. Ihr Kirchenschatz zählt zu den reichsten seiner Art in Europa.
Agaunum – so hieß Saint-Maurice in der römischen Zeit. Hier, am strategisch wichtigen Engpass des Flusses Rhône gelegen, soll die sogenannte thebäische Legion unter Hauptmann Mauritius stationiert gewesen sein. Diese Legion wurde wegen ihres christlichen Glaubens im 3. Jahrhundert vollständig ausgelöscht. Über dem Grab der Märtyrer gründete im Jahre 515 Sigismund, der Sohn des Burgunderkönigs Gundobad, die Abtei Saint-Maurice. Von da entwickelte sich die Abtei zu einem Zentrum der Märtyrerverehrung und der Hauptabtei des burgundischen Reichs.

 

Ein feierliches Jahr

Der offizielle Startschuss für das Jubiläumsjahr fällt am 22. September 2014, dem Patronatsfest des heiligen Mauritius und seiner Gefährten der thebäischen Legion. Ab diesem Tag können die Besucher und die Gläubigen die Abtei durch die neue „Jubiläumspforte“ betreten. Dieser neue Eingang in die Basilika steht im Zentrum der Feier. Historische Publikationen, künstlerische Kreationen, musikalische Uraufführungen, religiöse Feierlichkeiten sowie verschiedene Kundgebungen bilden die Eckpunkte für das Jubiläumsjahr 2015. In die Feierlichkeiten rund um Religion, Brauchtum und Kultur wird die Bevölkerung, insbesondere die Jugend miteinbezogen.

Nach umfangreichen Bauarbeiten an der Schatzkammer und der archäologischen Ausgrabungsstätte des Martolets wird die Abtei Saint-Maurice Gläubige und Besucher neu willkommen heißen. Bereits diese Pfingsten wurde die Martyriumskapelle eingeweiht, die den Pilgern das Gebet vor den Reliquien der Märtyrer ermöglicht, ohne dass sie vorher die Schatzkammer besichtigen müssen.
Diesen Frühling wurden die wertvollsten Gegenstände aus dem Kirchenschatz im Louvre in Paris ausgestellt. Die Weihnachtsmesse der Abtei 2014 wird via Eurovision (Union der Europäischen Rundfunkorganisationen) direkt aus der Basilika Saint-Maurice übertragen.

2015 enden die Feierlichkeiten nach genau einem Jahr wiederum am 22. September mit einer großen Abschlussveranstaltung. Die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) beteiligt sich an den Festivitäten zur 1500-Jahr-Feier der Abtei Saint-Maurice.
Weitere Informationen unter: www.abbaye1500.ch (französisch)

Weitere Informationen zu spannenden historischen Stätten gibt es im Internet unter www.MySwitzerland.com und unter der kostenfreien Rufnummer von Schweiz Tourismus 00800 100 200 30 mit persönlicher Beratung.

Quelle: Schweiz Tourismus