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Schlagwort: Bautzen

Der vielleicht älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands: In Bautzen beginnt am 25. November 2011 der 627. Wenzelsmarkt

Hinter den wehrhaften Bastionen der Bautzener Stadtbefestigung wird am 25. November 2011 der Wenzelsmarkt mit seinem mittelalterlichen Flair eröffnet. Foto: djd/Stadt Bautzen/Jens-Michael Bierke

Hinter den wehrhaften Bastionen der Bautzener Stadtbefestigung wird am 25. November 2011 der Wenzelsmarkt mit seinem mittelalterlichen Flair eröffnet. Foto: djd/Stadt Bautzen/Jens-Michael Bierke

(djd/pt). Auch wenn der letzte Beweis noch aussteht: Historiker vermuten, dass der Bautzener Wenzelsmarkt der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands ist. Zum 627. Mal öffnet er seine Pforten, noch dazu in einer 1.000-jährigen Stadt, deren mittelalterliche Ansicht zu den beeindruckendsten des Landes zählt. Auf einem Granitfels hoch über der Spree gelegen, geschützt von wehrhaften Bastionen und umrahmt von prächtigen barocken Häusern, zieht der Weihnachtsmarkt vom 25. November bis 18. Dezember 2011 mehr als 100.000 Besucher in seinen Bann.

König Wenzel reitet ein

König Wenzel reitet am 25. November auf einem Schimmel in die “Stadt der Türme” ein und erteilt ihr das Recht, einen “Fleischmarkt” abzuhalten. Ein Engel holt danach einen Stern, der die Kerzen am großen Weihnachtsbaum entzündet. Damit ist der Wenzelsmarkt eröffnet – aber zuerst nur inoffiziell. Zwei Tage lang dürfen Glühwein-, Lebkuchen- und Bratwurstdüfte nun durch die Gassen wehen, ehe Bautzens Oberbürgermeister Christian Schramm seinen amtlichen Segen zu dem vorweihnachtlichen Markttreiben erteilt. Unter den Augen Tausender Zuschauer schneidet er einen köstlichen, vier Meter langen Christstollen an. Dann darf geschmaust und auch gekauft werden: Bautz’ner Senf, Pulsnitzer Pfefferkuchen und Bunzlauer Keramik.

Das “Bescherkind” berührt und schweigt

Der Wenzelsmarkt ist nach König Wenzel IV. (1361-1419) benannt. Der König von Böhmen galt ursprünglich als faul, trinkfreudig und herrschsüchtig – bis sich Geschichtsforscher näher mit ihm befassten. Das Ergebnis: König Wenzel hat viel für Bautzen und die Oberlausitz getan, und so darf der Weihnachtsmarkt nun seinen Namen zu Recht tragen. Eine andere Tradition ist das sorbische Bescherkind “Dzecatko”, das am 27. November in seiner Tracht auf dem Hauptmarkt erscheint. Es spricht kein Wort, während es die Menschen sanft mit einer kleinen Rute berührt. Die Sorben sind seit über 1.000 Jahren in der Oberlausitz zu Hause. Bautzen gilt als ihre Kulturhauptstadt.

Alle Informationen: Tourist-Information Bautzen-Budyšin , Internet: www.wenzelsmarkt-bautzen.de. Telefon: 03591-42016.

Puppenspiel und geistliche Musik

Ein umfangreiches Kulturprogramm rundet den Bautzener Wenzelsmarkt ab. Dazu gehören Ausstellungen, Puppenspiele auf Deutsch und Sorbisch, Komödien, geistliche Musik und vieles mehr. Das Programmheft gibt es als Broschüre in der Tourist-Information Bautzen-Budyin oder im Internet.

Alle Informationen: Tourist-Information Bautzen-Budyšin, www.wenzelsmarkt-bautzen.de, E-Mail: touristinfo@bautzen.de, Telefon: 03591-42016.

Quelle: djd/Stadt Bautzen

Bautzen – Stadt der Türme: 1.300 Baudenkmäler prägen eines der schönsten Stadtbilder Deutschlands

Die "Alte Wasserkunst" (vorn, mit Wehrgang) ist Bautzens Wahrzeichen. Sie pumpte Wasser auch dann von der Spree hinauf in die Stadtbrunnen, wenn Bautzen belagert wurde. Foto: djd/Tourist-Information Bautzen-Budysin/Jens-Michael Bierke

Die "Alte Wasserkunst" (vorn, mit Wehrgang) ist Bautzens Wahrzeichen. Sie pumpte Wasser auch dann von der Spree hinauf in die Stadtbrunnen, wenn Bautzen belagert wurde. Foto: djd/Tourist-Information Bautzen-Budysin/Jens-Michael Bierke

(djd/pt). Dieser Anblick raubt Betrachtern den Atem: Wehrhafte Bastionen und Türme ragen auf einem Granitfels in den Himmel. Darunter windet sich die Spree um Gestein und die 1.000-jährige Stadtanlage, so als wolle sie mit ihrem Glitzern noch unterstreichen, was Kenner längst wissen: Bautzens Silhouette gehört zu den beeindruckendsten Stadtansichten in ganz Deutschland. Im Herzen der 40.000-Einwohner-Stadt in Ostsachsen warten rund 1.300 Baudenkmäler darauf, von Architekturbegeisterten entdeckt zu werden. Viele der oftmals barocken Gebäude sind behutsam restauriert worden. Jedes für sich ist eine Augenweide.

Wasserkunst als Wahrzeichen

“Stadt der Türme”: Diesen Titel trägt Bautzen zu Recht. Wahrzeichen und Teil der fast vollständig erhaltenen Stadtbefestigung ist die “Alte Wasserkunst” aus dem Jahr 1495/96. Damals galt sie als technische Meisterleistung. Im Jahr 1558 ersetzte Baumeister Wenzel Röhrscheidt der Ältere den hölzernen durch einen steinernen Turm. Über Röhren versorgte das fünfstöckige Pumpwerk die 30 Meter höher gelegenen Altstadtbrunnen mit Wasser aus der Spree und entfernten Quellen. Heute birgt die “Alte Wasserkunst” ein technisches Museum und erzeugt ihren Strom selbst. Einen fantastischen Blick eröffnet die 47 Meter hohe Aussichtsplattform.

Der mit 84 Metern höchste Turm der Stadt gehört zum spätgotischen Dom St. Petri aus dem Jahr 1221. Im 15. Jahrhundert erhielt die Hallenkirche ein viertes Seitenschiff. Ein Gitter trennt in dieser ersten Simultankirche Deutschlands evangelische und katholische Christen voneinander. Allerdings bleibt heute eine kleine Verbindungstür immer geöffnet.

Zu den schiefsten begehbaren Türmen nördlich der Alpen gehört der Reichenturm. Mit 1,44 Metern Abweichung vom Lot erinnert er an den Schiefen Turm von Pisa. Sein mittelalterlicher Sockel trägt eine barocke Haube aus Stein.

Gedenkstätte im Gefängnis

An düstere Zeiten erinnert die Gedenkstätte Bautzen. Sie beleuchtet die Geschichte der beiden mehr als 100 Jahre alten Bautzener Gefängnisse während des Nationalsozialismus und unter dem SED-Regime. Unter www.bautzen.de gibt es weitere Informationen.

Schlafen in einer Bastei

  • – In Bautzens Mühlbastei und in der Gerberbastei, einer Jugendherberge, kann man auch übernachten.
  • – Im Nicolaiturm informiert (auf Voranmeldung) eine Ausstellung über die Geschichte der Via Regia im Bautzener Land. Bautzen lag an dieser wichtigsten Handelsstraße des Mittelalters, die auch als Hohe Straße bekannt ist.

Alle Informationen: Tourist-Information Bautzen-Budysin, www.tourismus-bautzen.de, Telefon 03591-42016, Telefax 03591-327629.

Quelle: djd/Tourist-Information Bautzen-Budysin