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Schlagwort: Schleswig-Holstein (Seite 2 von 6)

Dünen-Therme Sankt Peter Ording – Wildbach Onride

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Onride-Video der Wildbach-Rutsche in der Dünentherme St. Peter-Ording an der Nordsee-Küste in Schleswig-Holstein.

Mehr Infos und Bilder zur Dünentherme Sankt Peter-Ording gibt es unter http://www.rutscherlebnis.de/schwimmbadverzeichnis/show/duenen-therme-sankt-peter-ording/

 

Dünen-Therme Sankt Peter Ording – Aqua Racer Reifenrutsche Onride

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Onride-Video der Aqua Racer Reifenrutsche in der Dünentherme St. Peter-Ording an der Nordsee-Küste in Schleswig-Holstein.

Mehr Infos und Bilder zur Dünen-Therme Sankt Peter-Ording gibt es unter http://www.rutscherlebnis.de/schwimmbadverzeichnis/show/duenen-therme-sankt-peter-ording/

 

Dünen-Therme Sankt Peter Ording – Aqua Rocket Turborutsche Onride

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Onride-Video der Aqua Rocket Turborutsche in der Dünentherme St. Peter-Ording an der Nordsee-Küste in Schleswig-Holstein.

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Eindrucksvolle Kirchen an der Nordsee

Sommerkirche Welt St. Michael (c) Foto Oliver Franke

Sommerkirche Welt St. Michael (c) Foto Oliver Franke

Pellworm

Gleich hinter dem Deich im Westen von Pellworm liegt St. Salvator. Die Turmruine war einst doppelt so hoch und ragte mehr als 50 Meter in den Himmel. Im 17. Jahrhundert stürzte der Turm ein, heute hausen hier Tauben und ein paar Turmfalken. Die Alte Kirche von Pellworm gilt als eine der ältesten in Nordfriesland, erbaut wurde sie wohl auf einer alten Thingstätte. Dafür spricht ihre Lage in der gleichen Himmelsrichtung und demselben Abstand zwischen den Kirchen von Tating/Eiderstedt, Nieblum/Föhr und Keitum/Sylt. Dies entspricht der Anordnung von Thingstätten, uralten Orten von Gemeinsamkeit und Gerichtsbarkeit. Hier spürt mancher Besucher eine spirituelle Kraft: „In der Alten Kirche einen Gottesdienst zu feiern, ist etwas Besonderes“, sagt Pastorin und Spiritualin Alexandra C. Teresa Hector, „dieser Ort ist seit vielen Jahrhunderten eingebetet und wurde vermutlich schon religiös genutzt, bevor die Kirche dort stand. Der Raum hat eine besondere Energiedichte, die in Richtung der Apsis – des ältesten Ortes der Kirche – zunimmt.“ Im Rahmen von Kirchenführungen lässt sie Gäste mit geschlossenen Augen in Richtung des Altarraumes gehen; die meisten Leute merken, wie sich etwas verändert, je näher sie der Apsis kommen. „Gehen die Gäste – nun mit offenen Augen – zurück, spüren sie, wie die Energie wieder nachlässt. Es ist, als schreite man durch einen Vorhang, wenn man unter dem Triumphkreuz hindurchgeht.“ Wer genauer hinsieht, wird auf dem Altar die Szenen aus der Leidensgeschichte Jesu erkennen. Wer an einer Kirchenführung teilnimmt, darf den 16teiligen Bilderaltar bewundern, dessen Gemälde die Mariengeschichte erzählen und erfährt, was sich hinter der verschlossenen Rückwand befindet (zwei spannende Kirchengeschichten). Und sollte man das Glück haben, in dieser beeindruckenden Kirche ein Orgelkonzert zu hören (für Fachleute: Arp-Schnittger-Orgel von 1711, herausragendes Beispiel der Orgelbaukunst des 18. Jahrhunderts), der wird vielleicht ein klein wenig Gänsehaut bekommen – auch wenn er (noch) nicht all die Geschichten um diese Kirche, diesen uralten Kult-Ort, kennt.

Meldorf

Meldorf war früher, an der Westküste, einer der wichtigsten Orte zwischen Hamburg und Dänemark, schön ist das Städtchen noch heute. Der Kirchturm von St. Johannes überragt die Marsch und Meldorf selbst. Wenngleich frühe Reisende auf diese Wegmarke verzichten mussten – der Turm in seiner heutigen Form wurde erst im vorvergangenen Jahrhundert errichtet. Egal, aus welcher Himmelsrichtung man kommt, den Turm sieht man immer und zuerst; die Kirche ist noch heute Mittelpunkt Meldorfs. Wer das große Kirchenschiff betritt, wird sich sogleich geborgen fühlen in einer der wichtigsten und größten Kirchen an der Westküste. Die Marsch ist fruchtbar und war reich, in diesem Gotteshaus sieht und spürt man es: Die Gewölbemalereien sind ein wahrer kunstgeschichtlicher Schatz und „…in Norddeutschland einmalige Malereien“, heißt es. Diesen Wohlstand zeigen auch die kirchlichen Kunstschätze, zu jeder Zeit wollte der Anspruch der Geistlichkeit deutlich gemacht und gezeigt werden: „Zum Beispiel der Passionsaltar von 1520 im Altarraum und das prächtige Chorgitter von 1603 aus nachreformatorischer Zeit, im Stil der Renaissance geschnitzt, sowie bedeutungsvolle Epithapien, das sind Totengedächtnistafeln, dieser Zeit“, erfährt der Gast während einer Führung. Und doch ist dieses Haus mehr als nur ein Museum. Die Meldorfer Kirche ist auch heute noch Mittelpunkt einer lebendigen Gemeinde (beispielsweise mit Ausstellungen und Konzerten) und wesentlich mehr als nur ein Zeugnis bewegter Geschichte. Aber allein das lohnt einen Besuch im „Dom der Dithmarscher“. Ein Dom? Zu keiner Zeit hat hier ein Bischof residiert und damit die Bezeichnung Dom gerechtfertigt. „Jedoch bereits Adam von Bremen hat die Kirche als Mutterkirche bezeichnet, als erstes und zentrales Gotteshaus weit und breit, daher ist „Meldorfer Dom“ sicher gerechtfertigt und nicht wirklich falsch“ – wer mit den Stadtführern unterwegs ist, lernt eine Menge. Staunen und studieren. Und natürlich ist dies ein Haus für die Andacht und zum Innehalten – schon zur Zeit Jesu lebten und wärmten sich an dieser Stelle Menschen: rund drei Meter unterhalb der letzten Bänke hinten rechts fand man uralte Feuerstellen. Außergewöhnlich bis heute: „Etwas ganz Besonderes im Meldorfer Dom sind die vielfältigen Orgelkonzerte, z.B. zum Schleswig-Holsteinischen Musikfestival oder der Kirchengemeinde. Die Marcussen Orgel mit den spanischen Trompeten und die einzigartige Akustik im Dom lassen ein Konzert beim Besucher noch lange Nachklingen. Ja – oder Sie besuchen die Freitagsandacht oder den Sonntagsgottesdienst um 10.00 Uhr – ein Besuch lohnt sich!“

Föhr

Einsam in der Marsch bei Süderende im Westen der Insel Föhr liegt die Kirche von St. Laurentii. Hat sich das Auge an das gedämpfte Licht gewöhnt, erkennt man an den weißgekalkten Gewölbedecken Malereien. Wirkt diese Kirche eher in klösterlicher Kargheit, faszinieren diese himmlischen Malereien umso mehr. „Diese barocken Kalkmalereien waren lange Zeit überstrichen“, sagt Ralf Brodersen, „erst 1954 wurden sie im Rahmen von Restaurierungsarbeiten freigelegt und wiederhergestellt. Gehören sie doch zu den wenigen und besonders interessanten Beispielen protestantischer Gewölbemalerei.“ Zu sehen sind unter anderem Darstellungen der Begegnung Jesu mit den Schriftgelehrten sowie die Gestalt des Henkers aus der Schilderung der Enthauptung Johannes des Täufers. „Diese Malerei kann man über der Orgel erkennen“, sagt Brodersen und weist darauf hin, dass der hohe Salzgehalt der Luft und die Heizung den Gewölbemalereien, ja dem ganzen Putz, derart zugesetzt haben, dass vor zwanzig Jahren erneut eine Restaurierung stattgefunden hat. Je länger man hinauf schaut, desto besser erkennt man die Malereien; es ist spannend. Brodersen geht zum Altar. Dahinter stehen in einem spätgotischen Altaraufsatz zwölf Figuren, darunter Christus und die gekrönte Maria, aber auch eine Heilige mit Schwert. Ralf Brodersen berichtet, dass diese Figuren mehr als fünfhundert Jahre alt sind und vermutlich in einer heimischen Werkstatt geschnitzt worden sind. Er kennt aber auch andere Geschichten der Seefahrer-Insel Föhr, weltlichere, und weist auf den Fußboden: „Vor dem Altar liegen Grabplatten. Sie erinnern an bedeutende Föhrer Persönlichkeiten, die hier bestattet wurden. Zum Beispiel an Pastor Ricardus Petri, der, neben seiner seelsorgerischen Arbeit, im 17. Jahrhundert der Föhrer Jugend kostenlosen Mathematik- und Astronomieunterricht gab.“ Wichtig war das für die Navigation auf See; auf, dass die Föhrer erfolgreiche Seefahrer wurden. Wie der „Glückliche Matthias“, kaum jemand erlegte mehr Wale als er. Auch Matthias Petersen fand seine letzte Ruhe einst vor diesem Altar. „Als seine Erben dafür nicht zahlen wollten, kam er auf den Friedhof“, sagt Brodersen. Aber das ist eine andere Geschichte, die steht draußen in Stein gemeißelt

Wesselburen

Wer durch den Vorraum in die Kirche St. Bartholomäus zu Wesselburen tritt, wird von einer feierlich-fröhlichen Orgelmusik empfangen. Das – ungewöhnliche – Tonnengewölbe schafft einen großen Raum, ohne Nischen und von durchgehender Offenheit. „Diese Kirche hat eine wunderbare Akustik“, sagt Stadtführerin Ruth Arnold und die Klänge schaffen eine Gänsehaut, voll Emotion, voll Ehrfurcht „…deshalb gibt es hier viele Konzerte.“ In der Tat ist dies eine ungewöhnliche Kirche, schon allein wegen des markanten Zwiebelturms. „Der fällt jedem Besucher schon von weitem auf“, meint die Stadtführerin, „Warum dies so ist? Nun, ganz einfach: Nach dem großen Kirchbrand von 1736 schuf Kirchenbaumeister Schott dieses Gotteshaus in der heutigen Form. Er stammte aus Süddeutschland – und setzte mit dem Zwiebelturm ein Zeichen seiner Heimat auf das Dach.“ Um den Turm ranken sich viele Legenden, die Wahrheit ist ebenso unromantisch, wie das was drin ist – in der „Zwiebel“ selbst die Stundenglocke. Zurück in diese außergewöhnliche Kirche. Auffällig ist der „Blaue Stuhl“, die vollständig mit Holz umkleidete und mit Figuren verzierte Empore. „Sie wurde für den Herzog gebaut und zur Eröffnung der Kirche nur ein einziges Mal benutzt.“ Heute ist der „Blaue Stuhl“ ein Lager für Technik. Durch die Fenster fällt das Licht und spielt dahinter in bunten Farben, im Kirchenschiff ist es sanft und gedämpft, mit den verhallenden Klängen der Orgel eine schöne Atmosphäre. Die mächtigsten Familien Wesselburens hatten mit der „Roten Loge“ nicht nur ihren, teuer bezahlten, eigenen Platz, sondern auch ganze Grüfte für die Verstorbenen. Als man vor rund hundert Jahren diese Grüfte freilegte, um die Toten umzubetten, fand sich „ein mumifizierter Leichnam mit weißer Zipfelmütze und Handschuhen“ (Ruth Arnold). Und sie erinnert beim Rundgang daran, dass eine Kirche Schutz bietet: „Als die Orkanflut 1962 das Land zu ertränken drohte, bereitete sich die Bevölkerung zur Flucht in die Kirche vor – das ist der höchste Ort hier weit und breit.“

Büsum

Doch, auch mitten im trubeligen Büsum gibt es ruhige Orte. Nur ein paar Schritte abseits der geschäftigen Hauptstraße liegt die St. Clemens Kirche. Ein wuchtiger Ziegelsteinbau mit weiß verputzten Wänden. Gelegen, und dies ahnt man in der Innenstadt kaum, auf einer hochgelegenen Warft – ein Vorgängerbau ging 1362 in einer Orkanflut unter. „Büsum war bis 1585 eine Insel mit mehreren Dörfern, hier lebten Schiffer, Fischer, Küstenbewohner; deren Schutzheiliger St. Clemens ist“, erklärt Gästelotse Raimund Donalies und führt in die „Fischerkirche“. Tritt man in die reich geschmückte Kirche ein, umgibt den Gast eine sakrale Stille, die dicken Mauern bieten Schutz vor allem, was da von draußen kommt. So scheint es. Doch bei der Allerheiligenflut im 16. Jahrhundert schwappten die Wellen an die Kirchenwand. Und noch etwas ganz anderes erschütterte zu dieser Zeit die Grundfesten der Kirche: Vor fünfhundert Jahren schlug Martin Luther seine Thesen an eine ferne Kirchentür, Jahre später erreichte die Reformation auch Dithmarschen. 1524 predigte der Reformator Heinrich van Zutphen in der Büsumer Mutterkirche zu Meldorf und wurde dafür ermordet. Zu den Anführern dieses Mordkomplotts gehörten auch Familien aus dem „Rat der 48er“, der Regierung der damals de facto unabhängigen Bauernrepublik Dithmarschen. Reformation, das sollte erst mal nicht sein. Links neben dem Eingang ist erhöht eine Empore. Donalies weist auf die Bänke, die unten in Kirchenschiff stehen, am Ende dieser Empore „Hier stehen ein paar wenige, besondere, Kirchenbänke: an der ersten Bank dieser kleinen Reihe befindet sich die Gestühlswange der Familie der Diekbolligmannen, ohne Zweifel gehörten sie zu den örtlichen Machthabern“, erklärt er. Darauf zu sehen ist – ein Abbild Martin Luthers. Geschaffen 1564 ist sie die älteste Darstellung des Reformators in Schleswig-Holstein. Viel älter ist die Bronzetaufe aus dem 13. Jahrhundert – Geschichte und Geschichten (fragen Sie am Taufbacken mal nach Piraten!), und doch ein Ort zum Innehalten.
Hallig Hooge
Wo sonst wird das Gefühl von Schutz und Geborgenheit so deutlich, wie auf einer sicheren Insel in tobendem Meer. Auch auf den meisten der Halligen gibt es ein Gotteshaus, obwohl es die kleinsten Gemeinden des Landes sind. So auch auf der Hallig Hooge, auf einer Erhebung, die den Namen Kirchwarft trägt. Ein kleines Gotteshaus; doch Schutz und Trutz. In einer Gegend weit draußen in der Nordsee, die so verletzlich ist und den Naturgewalten ausgeliefert. Land unter ist hier nichts Besonderes, dann steht St. Johannis mal wieder allen in wilder See. Der (leere) Sarkophag aus Stein, der an der Warftkante liegt, wurde einst bei einer Sturmflut freigespült. Überhaupt dreht sich in der Geschichte dieses Gotteshauses viel um die Flut: Obwohl die Hooger Kirche erst 1639 geweiht wurde, „…trägt eine Bank die Jahreszahl 1624“, berichtet die stellvertretende Pastorin Gertrude von Holdt-Schermuly „es ist die hintere Bank auf der linken Seite des Gestühls.“ Im Jahre 1624 wurde die Kirche von Osterwohld geweiht, zehn Jahre später versank das Kirchspiel bei einer mörderischen Orkanflut zusammen mit der zerstörten Insel Strand, auf der sie stand. Auch die meisten Kirchen gingen unter, Trümmer – auch die von Osterwohld – fanden sich im Watt und am Strand. „Auch die Backsteine der Hooger Kirche, das Taufbecken, die Stuhlwangen und die Kanzel stammen aus der zerstörten Kirche von Osterwohld“, erklärt die Pastorin. Die See nimmt, die See gibt – Männer von Hooge verließen damals die Hallig und verdienten ihr Auskommen mit dem Walfang. „Schauen Sie sich mal die Tür zur Kanzel genauer an“, meint sie und zeigt die „Walfischtür“, sie stammt aus dem 18. Jahrhundert, der Zeit des Walfangs, abgebildet ist eine Walkuh mit ihrem Kalb. Im hinteren Teil der Kirche hängt ein Votivschiff an der Decke: „Dies schenkten die Hooger dem dänischen König Frederik als Dank für seine finanzielle Hilfe und seinen Besuch auf der Hallig nach einer verheerenden Sturmflut 1825. Der König verfügte, dass das Schiff in der Kirche verbeiben sollte.“ Und warum hat die Kirche kein Fundament, warum nur ein lockeres Gemisch aus Muschelschalen und Sand? „Damit nach einer Sturmflut das Wasser besser ablaufen kann.“

Amrum

Ob die Amrumer Strandräuber, Seemänner und Matrosen nun damals wirklich auf den Kirchenbänken gesessen haben, wissen die meisten Gäste nicht. Aber voll ist Amrums Inselkirche St. Clemens zu den Gottesdiensten eigentlich immer. Und wer kommt, fühlt sich der friesischen Freiheit auch ein bisschen nah. Unter Reet, weiß getüncht, etwa 1240 gebaut, viel Holz, mit einem Taufbecken aus Eiszeit-Findling und dem Kronleuchter eines Grönland-Commandeurs an der Kirchendecke – in solch einer Umgebung mag man gern sitzen. Draußen hat ein Team von Inselliebhabern und -kennern dafür gesorgt, dass die berühmten sprechenden Steine, die einst grau und dunkel an der Kirchenmauer lehnten, nun frisch und stolz auf dem Kirchhof die alten Geschichten der Insel erzählen: von Seefahrern, Walfängern und Sklavenhändlern. Auch die Gemeinde ist lebendig. Unter der derzeitigen Vakanzvertretung wurde gerade eine neue Pastorenstelle ausgeschrieben: für jemanden mit dickem Fell, wie eine Zeitung schrieb. So eine Insel ist eben eine Herausforderung.

Eiderstedt

Aus drei Inseln entstand durch Landgewinnungsmaßnahmen die Halbinsel Eiderstedt. Daraus resultiert eine einzigartige Kirchendichte voller kultureller Schätze. Die im wahrsten Sinne auf Sand gebauten Gotteshäuser sind wie die hiesigen Bewohner von den rauen klimatischen Einflüssen geprägt, vor allem Sandverwehungen und Sturmfluten machten ihnen immer wieder zu schaffen. Früher gaben Kirchtürme Seemännern Orientierung, heute fahrradbegeisterten Touristen – denn an jedem Ort der Halbinsel ist immer mindestens ein Turm in Sicht. Schon im 12. Jahrhundert veranlassten die wohlhabenden Landwirte den Bau der ersten Kirchen, noch heute steckt hinter jeder der 20 von ihnen eine spannende Geschichte. Die meisten werden sich wundern, was die Kirchen für Überraschungen bergen, es lohnt sich also auf Schatzsuche zu gehen.
Geprägt durch die einzigartige Landschaft direkt am Weltnaturerbe Wattenmeer, wird Westerhever gerne als Oase der Ruhe gesehen, dass es hier früher unter den Wogemännern heiß herging, ahnt heute keiner mehr. Mitten drin liegt St. Stephanus auf einer Warft, einer kleinen Erhebung, die vor den Wassermassen der Herbststürme der Nordsee schützen soll. Nichtdestotrotz wurde das Kirchenschiff der ursprünglich 1370 gebauten Kirche bei einer Sturmflut zerstört und erst 1804 wieder aufgebaut. Der Kirchturm ist noch in seiner Ursprünglichkeit erhalten und damit der älteste der Halbinsel Eiderstedt. Der „steile“ Aufstieg zur Kirche wird von einem prächtigem Taufengel, dem antiken Taufstein und einer pastellfarbenen Gesamtatmosphäre belohnt, die Ruhe und Friedlichkeit ausstrahlen.
Regionale Rivalitäten mit den damals befeindeten Dithmarschern machten auch vor der Kirche St. Michael nicht halt, so musste sie nach der Zerstörung 1415 wieder aufgebaut werden. Die Kirche verinnerlicht das Sinnbild der lokalen Kirchenarchitektur, auch durch die nach dem Eiderstedter Typ geschaffene hölzerne Kanzel aus dem Jahr 1578. Außerdem können die Gemälde, der besonders prunkvoll geschmückte Altar oder die Klänge der Orgel Besucher und Gläubige beeindrucken. Mittlerweile ist die St. Michael überregional bekannt als die „Sommerkirche Welt“, die in den Sommermonaten ein beliebter Treffpunkt als Kultur- & Veranstaltungszentrum mit Lesungen, Vorträgen und Konzerten für alle Altersklassen ist.

Weitere Tipps und Ideen für einen Winterurlaub an der Nordseeküste gibt auf www.nordseetourismus.de oder über die Broschüre “nordsee Winterfrische“, die über 04841-89750 oder info@nordseetourismus.de kostenlos erhältlich ist.

Quelle: Nordsee Tourismus

 

Wo das Land zu Ende ist – Wanderung von Hooge nach Japsand

Rückkehr nach Hooge von der Wattwanderung - (c) Samson Fischer - Touristikbüro Hallig Hooge www.hooge.de

Rückkehr nach Hooge von der Wattwanderung – (c) Samson Fischer – Touristikbüro Hallig Hooge www.hooge.de

Gespannte Erwartung auf Hallig Hooge: Die Gruppe steht auf dem Deich, blickt auf die Nordsee – und sieht eine Insel? Dort, wo eigentlich nichts mehr ist. Ganz klar: Da draußen in der See erhebt sich etwas, das aussieht wie Land. „Von einer richtigen Insel sprechen wir nicht“, sagt Niclas von der Schutzstation Wattenmeer, „…eher von einer Sandinsel oder Düneninsel.“ Also doch; ganz zu Ende ist es hinter dem Deich noch nicht. Auf den riesigen Sandbänken, sie liegen wie Wüsten vor dem Wattenmeer, hat sich sogar schon erstes Leben angesiedelt. Eine ferne, fremde Welt und von Hooge aus darf man in geführter Gruppe hinüber zum Japsand, auf einen Außensand – ein geheimnisvoller Ort und faszinierend, denn hier kann man sehen, wie Neuland aus der Nordsee auftaucht.

Außensände sind Sandbänke vor der offenen See, die bei normalem Hochwasser nicht mehr untergehen – sie werden, wenn überhaupt, nur noch bei Sturmfluten (teilweise) überspült. Und sie sind in einigen Fällen bereits von Pflanzen besiedelt und von Vögeln sowie Seehunden als Lebensraum angenommen. Eine sonderbare Welt da draußen; Strömung und Wellen haben sie aufgeworfen und treiben sie auf die Halligen, Inseln und auf die Küste zu. Bis zu dreißig Meter pro Jahr können die Außensände wandern: In hundert Jahren könnte Hallig Hooge mit dem Japsand einen wunderbaren Sandstrand haben.

Diese Sände liegen vor der Küste aufgereiht; Jungnamensand ganz im Norden vor Amrum (und der Kniepsand ist schon auf die Insel aufgelaufen), dann dieser hier, die beiden riesigen Außensände Norderoog- und Süderoogsand weiter südlich. Vor St. Peter-Ording sind weitere bereits aufgelaufen und zu Traumstränden geworden, vor Dithmarschen liegen Blauortsand und die Insel Trischen. Verborgenes Gebiet und verboten meist dazu: Viele dieser Sände liegen in der Zone 1 des Nationalparks und dürfen überhaupt nicht betreten werden, andere nur auf einem genehmigten Korridor – und wenn überhaupt, dann (auch der eigenen Sicherheit wegen) im Rahmen professioneller Führungen.

Zuerst führt Niclas Niederdrenk, er verbringt seinen Bundesfreiwilligendienst bei der Schutzstation Wattenmeer auf Hallig Hooge, nach Südwesten. Es ist zweieinhalb Stunden vor Niedrigwasser und noch immer steht Wasser im Watt. Es weht ein kräftiger Wind, der die Pfützen kräuselt und die Sonne lässt es sonderbar glitzern. Es ist eine flirrende, überbelichtete Stimmung, als die Gruppe die Kante von Hooge verlässt und scheinbar Richtung Nirgendwo marschiert. „Wir gehen erst nach Südwesten und biegen dann nach Westen ab“, sagt Niclas, „die Direkte können wir nicht nehmen – da liegt zu viel Schlick und ein dicker Priel versperrt uns den Weg.“ Ein kleiner Priel und etwas Schlick liegt auch hier; gemeinsam hilft sich die Gruppe über dieses kurze Stück und marschiert über gut zu gehendes Watt gen Norden.

Wie ein Uhrglas erhebt sich in der Ferne der Japsand, sanft gewölbt und hell in der Sonne und scheint nicht näher zu kommen. Plötzlich ändert sich die Szene: Stapften die Füße bisher ins Wasser und auf Watt, weht hier ein Sandsturm. Es prasselt und prickelt über trockenes Land; gelbe, beige Sandfahnen wischen von Irgendwo nach Nirgendwo. Eine phantastische Atmosphäre und sehr sonderbare Erfahrung ist es, in der Nordsee einem Sandsturm, freilich einem kaum knöchelhohen, zu begegnen. Auch Niclas ist fasziniert. „Das ist hier draußen jedes Mal anders: nichts ist morgen so wie es gestern war – jeden Tag, jede Stunde sind die Stimmungen, das Licht und die Eindrücke anders!“

Als die Schritte eine gute Stunde später in die Muschelschalen klirren, ist der Japsand erreicht. Eine Pfostenreihe samt Verbotsschild zieht sich über den Sandrücken – der Nordteil ist erlaubt, der Rest das Reich von Seeschwalbe, Sandregenpfeifer und Co. „Außensände sind für den Naturschutz sehr wertvoll – hier können Vögel ungestört brüten und rasten. Und man kann die Entstehung einer Insel beobachten“, sagt Niclas und zeigt es: „Hinter jeder kleinen Erhebung setzt sich im Windschatten verwehter Sand ab – so entstehen überall winzige Dünen, die aufwachsen können.“ Und hier hat sich sogar schon Gras angesiedelt. Aber: Dieses, aus der Nordsee aufgetauchte Land, ist vielleicht nur ein befristetes Refugium. „Die Außensände wandern bis zu dreißig Meter pro Jahr“, weiß Niclas. Bestenfalls, mit allem was darauf wächst und lebt. Und wer weiß, vielleicht werden mal Inseln draus.

Eine Stunde Pause auf Japsand. Manche Leute legen sich in den Windschatten des eben erst entstandenen Stück Landes und lauschen dem Wind, wie er mit dem Sand singt. Genießen es, dort zu sein wo Menschen eigentlich nichts verloren haben, das exklusive Gefühl, als einer der ersten auf Neuland zu sein – oder einfach nur mal ganz weit weg vom Rest der Welt. Wo das Land zu Ende ist oder gerade anfängt zu existieren: An der Außenkante dröhnt die Nordsee auf den Japsand, hier ist wirklich Schluss. Auf dem trockengefallenen Vorland, fangen erste Sandzungen an zu fliegen und vereinigen sich bald zur knisternden Drift. Eine losgerissene Boje ist haltloser Spielball von Wind und Wellen hier draußen. Wie dieses kleine Stückchen Land hier draußen; heute hier und morgen fort.

Weitere Informationen

Die Schutzstation Wattenmeer auf der Hallig Hooge bietet Wanderungen zum Japsand an. Um eine Spende i.H.v. 6,-€ pro Erwachsenen und 3,-€ pro Kind wird gebeten. Dauer etwa 4 Stunden, davon 1 Stunde Aufenthalt auf dem Japsand. Wasser und Proviant sollten mitgenommen werden, eine gute Kondition wird vorausgesetzt. Die Wanderungen zum Japsand finden ganzjährig (im Winter mit Gummistiefeln) statt. Die ausstehenden Termine für 2017 sind: 12.08., 16.08., 31.08., 11.09., 16.09., 25.09., 29.09., 10.10., 25.10., 28.10., 11.11., 25.11., 09.12.

Information www.schutzstation-wattenmeer.de/unsere-stationen/hooge , Tel: 04849/229

Weitere Tipps und Ideen für einen erlebnisreichen Urlaub an der Nordsee Schleswig-Holstein unter www.nordseetourismus.de

Quelle: Nordseetourismus GmbH


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Auf Streifzug in Neptuns Vorgarten

Die Salzwiesen im Wattenmeer – wo Natur Natur sein darf

Nationalpark-Ranger Michael Beverungen (c) M. Stock / LKN.SH

Nationalpark-Ranger Michael Beverungen (c) M. Stock / LKN.SH

Michael Beverungen öffnet das Tor ins Nirgendwo. Der Wind kommt von der Nordsee und weht den Geruch des Meeres heran. Hinter dem Tor ist – scheinbar nichts. Tatsächlich aber eine wundersame Welt. Gräser leuchten gelb und grün. Und lila zur großen Blüte der Strandaster im Spätsommer – in dieser wilden Weite bis zum Horizont, in der der ewige Wind weht und das Gras kämmt. Willkommen in der Salzwiese, einer Zwischenwelt – nicht mehr Land, noch nicht Meer. Michael Beverungen, Ranger im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, nimmt die Leute mit hinein in „Neptuns Vorgarten“.

Der Deich ist hier an der Elbmündung bei Friedrichskoog (und auch anderswo an der Nordsee) nicht immer die scharfe Trennlinie zwischen Land und Meer. Das feste Land, das ist hier zu Ende, gewiss – aber das Meer? Noch längst nicht angefangen, nicht mal in Sicht. Der Übergang ist unscharf; eine Wiese mit Tieren und Pflanzen und irgendwie doch noch landgebunden, aber schon im direkten Einfluss des Meeres. Mancherorts kaum noch überflutet und anderswo so oft. Die Salzwiesen an der Nordsee sind etwas Besonderes, sie sind ein einzigartiger Lebensraum. Nur offenbart sich das nicht auf den ersten Blick.

Deshalb lohnt es sich, mit Nationalpark-Ranger Beverungen in diese seltsame Welt einzutreten – und genauer hinschauen. Und hören und riechen und sogar probieren. Denn hier ist manche Überraschung verborgen. In einer Welt, die eigentlich ein Widerspruch ist. Die oft untergeht und später in voller Blüte dasteht. Die nordseetypisch ist und wo man die Chance hat, Seeadler zu beobachten, die Gänse schlagen. Die eine der letzten wirklich wilden Gegenden Deutschlands ist. Und deshalb als Nationalpark geschützt ist; wo Natur Natur sein darf.

Zuerst führt ein fester Weg hinein. Die Sonne bricht durch die Wolken, das vertrocknete Gras vom Vorjahr leuchtet wie Messing, das frische strahlt in hellem Grün. Ein Rotschenkel piept aufgeregt. Michael Beverungen reicht das Fernglas herum. „Die Salzwiesen sind ein Vogelparadies“, sagt er, „vom Frühling bis in den Sommer brüten in der höher gelegenen Salzwiese viele verschiedene Vogelarten.“ Die seltene Lachseeschwalbe zum Beispiel zieht hier ihre Küken auf. In der Salzwiese und im vorgelagerten Watt finden die Vögel hervorragende Nahrungsgründe. „Auch die riesigen Schwärme an Zugvögeln können sich im Herbst und Frühjahr in den Salzwiesen sattfressen und sich auf ihrem langen Weg ausruhen.“ Die Salzwiese ist für mehr als 50 Vogelarten Lebensraum. Hier kann man zum Beispiel die Feldlerche sehen und ihr melodisches Tirilieren hören, wenn sie durch den Himmel tanzt.

Das Tor am Anfang der Tour markiert die Grenze zwischen beweideter und nicht beweideter Salzwiese. Es soll die Menschen auf den richtigen Weg in die Salzwiese bringen, der dazugehörige Zaun und der Graben sollen die Schafe fernhalten. In weiten Bereichen ist die Salzwiese aus Naturschutzgründen gesperrtes Gebiet. Der Weg führt auf einem Damm zur Wasserkante, „Zu Watt & Wasser“ steht auf dem Schild und es ist eine ausdrückliche Einladung, die Salzwiese an dieser Stelle bis zum Flutsaum zu begehen. „Aus Meeresboden wird Land; das hier ist gerade erst entstanden“, sagt Michael Beverungen. Neuland, aufgetaucht aus der Nordsee und gebaut auf Schlick. „Jede Flut spült feine Sedimentteilchen in den ufernahen Bereich. Kommt das Wasser während einer kurzen Phase zur Ruhe, setzen sich diese Schwebstoffe ab – nach und nach bildet sich so eine Schlickschicht.“

Die Schlickflächen wachsen ganz langsam auf. “Ist der Schlick hoch genug aufgelandet, können sich erste Pflanzen ansiedeln: an der Nordsee ist dies der Queller und das Schlickgras.“ Diese Pioniere stehen ständig im Wasser, sie gelten als die Pflanzen, die am besten Salz vertragen. Denn es sind nicht nur die ständigen Überflutungen (also das Wasser selbst), die das Leben auf der Salzwiese einschränken; es ist auch das Salz – nur wenige Pflanzen vertragen dies. „In der Salzwiese können nur Pflanzen existieren, die Mechanismen entwickelt haben, mit dem Salz zu leben; sei es beispielweise durch Verdünnung und Einlagerung oder durch Ausscheidung“, erklärt Michael Beverungen. An manchen Blättern haften winzige Salzkristalle, andere Pflanzen sind prall und aufgequollen.

Tiefe Gräben lauern neben dem Weg, die senkrechten Ränder sind tückisch mit Gräsern und Kraut überwachsen. Die Vegetation hat sich auch verändert. Die Salzwiese wird, nach Höhe über dem Meeresspiegel und damit nach Häufigkeit der Überflutung, in drei Zonen eingeteilt: In die untere Pionierzone, gelegen im und am Watt und ständigen Überflutungen ausgesetzt. Dann folgt die untere Salzwiese mit den Gräben und Prielen, dann gibt es die obere, sprich: höhergelegene, Salzwiese – sie wird nur noch selten überflutet und wirkt schon wie festes Land. Tatsächlich liegen Salzwiesen aber kaum über dem normalen Hochwasser und werden jährlich zwischen 10 und 700 Mal – und manchmal sogar noch öfter – überflutet. Die Salzwiesen an der Küste Schleswig-Holsteins gehören zusammen mit denen vor Niedersachsen sowie denen der Niederlande und Dänemarks zu den weltweit größten zusammenhängenden Salzwiesen in der gemäßigten Klimazone. Einer der guten Gründe, warum das Wattenmeer der Nordsee als UNESCO-Weltnaturerbe ausgezeichnet ist.

Irgendwo im Nirgendwo zwischen Watt und Deich sagt Michael Beverungen: „Im Spätsommer ist das hier ein einziger, lila Blütenteppich, wenn die Strandaster blüht. “ Auf Untergang folgt Blütenpracht. Merkwürdig genug – und es ist eine einsame, seltsam verloren wirkende Welt, in der der Mensch keinen Einfluss mehr hat. Die Unschärfe macht diesen grenzenlosen Raum fremd und faszinierend. Dieses Ursprüngliche gibt es in Deutschland kaum mehr, es erscheint im Großen wie Kleinen und im wahren Wortsinn unfassbar.

Und ist überraschend: „Wir suchen uns jetzt mal etwas Leckeres“, sagt der Nationalpark-Ranger. „Hier ist Strandwegerich; probiert mal!“ Leicht salzig und nach Spinat schmeckt es. Tatsächlich haben die Küstenbewohner diese Pflanze früher als Gemüse gegessen. Beverungen hat noch etwas gepflückt – Strand-Dreizack. Den allerdings mögen die Wenigsten; ein Hauch Knoblauch, ein Hauch Schwimmbadwasser, ein bisschen nach Seife. Nein, ein Favorit ist das sicher nicht. Weiter oben roch die ganze Gegend nach Wermut. Und vorn an der Wasserkante wird Michael Beverungen noch fleischige Stängel pflücken, die aussehen wie kleiner, grüner Spargel. „Das ist der Queller, eine der leckersten Pflanzen in der Salzwiese.“

Die Salzwiese wächst selten höher als kniehoch, die meisten Pflanzen mit ihren Blättern wirken seltsam gedrungen, „…sie schützen sich durch ihre geringe Oberfläche gegen Austrocknung.“ Nach Überflutung und Salzwasser kommt noch die starke, ungeschützte Sonneneinstrahlung als Ungunst dazu. Umso überraschender sind die filigranen, feinen Blüten von Strandflieder, Standaster und Löffelkraut – zarte Schönheit in der „Todeszone“. Mit jedem Schritt und jedem Stopp wurde und wird das Besondere dieses Lebensraumes deutlicher, Michael Beverungen hat die Zeit und die Leidenschaft, den Leuten das zu zeigen. Mehr als 1500 Arten Kleinst- und Krabbelgetier leben hier – zum Beispiel Ameisen unter einem Brett, die offenbar nicht ertrinken. Rund 250 Arten können nur in der Salzwiese leben – wie der Halligfliederspitzmausrüsselkäfer, für den sich vielleicht nur Fachleute interessieren, aber über dessen Namen sich alle freuen.

Die kleine Gruppe wandert jetzt in einer amphibischen Landschaft. Aus Pfützen werden nun Tümpel, mehr und mehr bestimmt Wasser das Bild, je weiter es nach Westen geht. Das Vorland lebt im Rhythmus von Ebbe und Flut, dunkles Wasser steht in den Prielen, die Schritte matschen, in flottem Sprung geht es über einen Graben. Längst dringt hier das Meer in seinem ewigen Rhythmus ein. Salzwiesen sind die Mangroven des Nordens. Mit einzigartigen Pflanzen, die oft nur in dieser Zone aus ständiger Überflutung und Salzwasser gedeihen können.

Anderthalb Kilometer hinter dem Deich ist diese Welt endgültig zu Ende, die so fremd ist und so faszinierend. Die Füße sinken immer tiefer in den Matsch ein, die Sprünge von Graspolster zu Graspolster wurden häufiger und länger, längst bestimmt viel mehr Wasser als Land das Bild. Wolken spiegeln sich in den Tümpeln, der ewige Wind bewegt die Oberfläche und zerreißt die Bilder. Ferne Vogelschreie wehen vorüber. Silbermöwe und Sturmmöwe jagen unter dem hohen Himmel. Lärmend die Gänse, laut und gesellig der Austernfischer hier draußen. Und leise, ganz, ganz leise läuft das Wasser wieder in die Salzwiese. Irgendwo da draußen; wo nicht mehr Land ist, aber noch nicht Meer. In dieser seltsam schönen Zwischenwelt. Später macht Michael Beverungen das Tor wieder zu. Dann sind sie wieder unter sich; der Halligfliederspitzmausrüsselkäfer und die Feldlerche.

Weitere Informationen

Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer hat dem außergewöhnlichen Lebensraum Salzwiese 2017 besondere Aufmerksamkeit geschenkt und sie zum Mittelpunkt eines Themenjahres gemacht. Zahlreiche Veranstaltungen, Workshops und Aktionen widmen sich dem Thema. Eine Übersicht mit Veranstaltungstipps rund um die Salzwiese ist hier zu finden: http://www.nationalpark-wattenmeer.de/sh/misc/veranstaltungen-im-themenjahr-salzwiese/4086

Der NABU hat passend zum Themenjahr Salzwiese eine Broschüre herausgegeben, in der die Besonderheiten der Salzwiese und die wichtigsten hier beheimateten Pflanzen vorgestellt werden. Die Broschüre dient als Bestimmungshilfe und kann bei Salzwiesen-Führungen oder selbstständigen Erkundungen zum Einsatz kommen. Erhältlich ist die Broschüre zum Preis von 2,50€ in verschiedenen Naturschutzstationen im Nationalpark Wattenmeer oder über info@NABU-SH.de.

Weitere Informationen:

www.echt-dithmarschen.de

Quelle: Nordsee Tourismus


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Meer mit Mehr

Zu Besuch bei den Nationalpark-Partnern auf Eiderstedt

Wioletta Gattorf vor dem Roten Haubarg - Bild (c) www.nordseetourismus.de

Wioletta Gattorf vor dem Roten Haubarg – Bild (c) www.nordseetourismus.de

Es wird Abend an der Nordsee. In der Ferne, vor St. Peter-Ording, rollen die Wellen auf den Sand. Und zu hören ist ein fernes, sanftes Rauschen. Dazu sehnsuchtsvolle Möwenschreie – die Melodie des Meeres. Aber hier ist noch mehr: Wer auf den Wegen in das Vorland geht, in Richtung des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer, wird vielleicht Moorfrösche hören oder Kreuzkröten. Wer genau hinschaut, wird die Feldlerche auf ihrem Flug sehen und ihr melodisches Tirilieren hören. Hier in der Salzwiese, dort, wo der Nationalpark anfängt, und schon mittendrin in einer einzigartigen Landschaft. Ankommen und Durchatmen auf der Terrasse des Dünenapartments. Willkommen an der Nordsee, willkommen bei den Nationalpark-Partnern. Hier, auf der Halbinsel Eiderstedt, gibt es besonders viele von ihnen.

Das mit der Feldlerche am Meer: man hätte es kaum gewusst. „Viele Gäste kommen von woanders her, sie kennen das nicht. Wir wollen unseren Gästen die Natur zeigen; dass es sich lohnt, genauer hinzuschauen und dabei auch auf die kleinen Schönheiten zu achten. Sie zu schätzen und in der Konsequenz auch zu schützen und zu bewahren“, sagt Wiltrud Kraas. Familie Kraas, Wiltrud und Ehemann Godber sowie Sohn Welf, betreibt feine Apartments direkt am Dünensaum in St- Peter-Ording in unmittelbarer Nähe zum Nationalpark. Mit den Bio-Apartments „Dünenzeit“ gehört Familie Kraas zu den ersten Nationalpark-Partnern in St. Peter-Ording. Die Nutzung regenerativer Energien und ökologisch sinnvoller Baustoffe – für sie selbstverständlich.

Aber Nationalpark-Partner wie Kraas´ sind noch mehr – sie sind Mittler und Multiplikatoren: „Wir möchten Ihnen auch ein Gefühl für die Natur, ihre Schönheit und ihren Wert geben. Ihnen zeigen, dass sie etwas Besonderes ist“, sagt Godber Kraas und der Gast merkt, dass es den Gastgebern wichtig ist, die Leute persönlich anzusprechen, „…wir sind jederzeit für Sie da!“, sagt Godber Kraas. Das ist das Besondere, das Mehr am Meer: „Ziel des Partnerschaftsprogrammes ist es, die Natur dieser einzigartigen Landschaft schleswig-holsteinisches Wattenmeer zu schützen und zugleich für die Gäste erlebbar zu machen. Unsere Partner stehen dabei für Umweltbewusstsein und Qualität, für Regionalität und Verlässlichkeit“, sagt der Leiter der Nationalparkverwaltung in Tönning Dr. Detlef Hansen.

Vor ihrer Berufung zur Gastgeberin war Wiltrud Kraas übrigens Bio-Lehrerin, sie weiß das mit den Fröschen im Vorland. Und alle Kraas‘ zusammen wissen eine Menge mehr. Wohin die Reise an der Nordsee hier auf der Halbinsel Eiderstedt zum Beispiel gehen könnte. Zu Nationalpark-Partnern mit unterschiedlichen Angeboten, aber einer Leidenschaft: die für die einmalige Natur des Wattenmeeres. „Nur wenn die Menschen sehen, wie wertvoll unsere Natur ist, sind sie bereit, sie zu schützen. Deshalb wollten wir Nationalpark-Partner werden – um diesen Wert weiterzugeben!“ Da ist Familie Kraas sich einig.

Am nächsten Morgen steht das E-Bike vor dem Bio-Apartment, die Karte gibt es am Empfang mit ein paar handfesten Tipps und einem Vorschlag zur Routenplanung. „Wenn man bedenkt, dass manche unserer Bauern auch Landschaftspfleger sind und Sie eine typische nordfriesische Spezialität probieren möchten, dann radeln Sie mal zu Monika und Redlef Volquardsen nach Tetenbüll …“, sagt Godber Kraas zum Abschied. Auf also zu den nächsten Nationalpark-Partnern! Sie erfüllen Kriterien, die dem Gast einen gleichermaßen erlebnisreichen wie umweltschonenden Urlaub im Nationalpark Wattenmeer garantieren. „Bei unseren Nationalpark-Partnern können Sie sicher sein, dass Ihr Urlaub besonders nachhaltig und umweltfreundlich ist und Ihre Gastgeber motiviert und regional engagiert sind. Sie sind Qualitätsanbieter. Nationalpark-Partner verstehen sich als Botschafter des Nationalparkgedankens – sie sind freundliche Gastgeber und kompetente Berater in Sachen Nationalpark“, erklärt Matthias Kundy, in der Nationalparkverwaltung verantwortlich für das Partnerprojekt.

Abseits der großen Straßen führt der Weg zur Friesischen Schafskäserei nahe Tetenbüll durch eine grün-gemütliche und beruhigende Marschlandschaft. Der Blick schweift in die freie Unendlichkeit unter dem hohen Himmel, bleibt hier und dort hängen an kleinen Katen oder an einer Reihe Pappeln, die mit seltsam flirrenden Blättern im Sonnenlicht steht. Es sind stille Stunden. Kiebitze flitzen über satte Weiden, auf vielen stehen Schafe – an der Küste gehören sie dazu. Bei Monika und Redlef Volquardsen rasen sie über die Weide, als Monika das Gatter öffnet. „Wir halten rund 120 friesische Milchschafe“, sagt sie, als Hütehund „Nop“ die Tiere zusammentreibt; es ist Zeit zum Melken.

„Durch den Tritt und Verbiss pflegen die Schafe diese alte Kulturlandschaft und erhalten anderen, manch inzwischen selten gewordenen Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum – zum Beispiel den für die Uferschnepfe. Es sind sensible Biotope, die durch die extensive Schafhaltung am besten und natürlich erhalten werden“, sagt Monika Volquardsen. Gemeinsam stellten sie und ihr Mann vor 14 Jahren den ehemaligen (schon damals Bioland-) Rindermastbetrieb auf Schaf und Milch um. Damit erhalten die beiden passionierten Landwirte auch zwei alte friesische Traditionen – die der Schafhaltung und die der Käserei.

Es ist ein schöner, stattlicher Hof, mehr als 120 Jahre alt und gelegen im saftig-satten Grünland, das von Wassergräben durchzogen ist. Monika und Redlef Volquardsen haben eine eigene Käserei, die Treppe führt in den kühlen Keller. Je näher man dem Reifekeller kommt, desto intensiver riecht es nach Milch und – ja: irgendwie – nach Champignons. Wie genau aus der Eiderstedter Milch köstlicher Käse – zum Beispiel der nussige „Tetenbüller“ oder der an Romadour erinnernde, pikante „Rote Friese“ – wird, bleibt ein Geheimnis dieses Reifekellers mit seiner eigenen Atmosphäre und seinem besonderen Klima.

Manchmal monatelang liegen die Laibe hier unten auf den Holzregalen. Aber: „Ohne Pflege geht es nicht“, sagt Redlef, „wir müssen die Laibe regelmäßig wenden, mit Salzwasser bearbeiten und bürsten.“ Und guter Käse braucht zusätzlich Leidenschaft. Wer die beiden da unten in ihrem Keller bei der Arbeit beobachtet, wird verstehen, was gemeint ist. Schmecken tut man das später. Und wieder stehen ein paar Touristen am Gatter; besichtigen die wilde Herde, bestaunen den Hof. „Dürfen wir uns das mal ansehen. Können wir mal probieren?“ Dürfen sie, können sie. Bei Landwirten, bei Nationalpark-Partnern, aus Liebe und aus Leidenschaft.

Landwirtschaft hat diese Landschaft am Rande des Nationalparks geprägt, die Höfe sind – neben den Kirchen – Wahrzeichen Eiderstedts. Fernes Muhen und Meckern vermengt sich mit dem Schrei der Möwen. Monika und Redlef Volquardsen haben zum Abschied noch einen Tipp: Wer Zeit und Muße mitbringt, kann seine Sinne schärfen in diesem Naturraum.

Auf dem Mars-Skipper-Hof in Kotzenbüll laden mehr als 80 Spielstationen zur Sinnesschulung und Wahrnehmungsförderung ein. Maren von der Heide ist die Gestalterin dieses wundersamen Ortes. „Viele Leute fragen uns, woher der Name ,Mars-Skipper-Hof` stammt – es ist der Hof der Schiffer in der Marsch“, erklärt sie. „Diese alte Hofstelle, sie wurde im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt, konnte mit dem Schiff erreicht werden.“ Im vorvergangenen Jahrhundert entstand der prächtige Haubarg – diese Bauernhöfe gelten als die größten der Welt und sind eine Besonderheit Eiderstedts. Sie fügen sich ein in diese Landschaft wie ein trutziges, erdverbundenes Element. In eine Landschaft, die von und mit der Nordsee existiert, wo der Rhythmus der Gezeiten und der Einfluss der nahen See zu spüren sind. Eine Landschaft, die dem Meer vor Jahrhunderten abgerungen wurde – Eiderstedt, das waren einst zwei Inseln und eine kaum zugängliche Halbinsel.

„Gedacht sind unsere Angebote für Kinder und Jugendliche – aber jeder Erwachsene ist natürlich herzlich willkommen“, sagt Maren von der Heide. „Um spielerisch die Natur (wieder)zuentdecken. Sie zu hegen und zu pflegen; ihren Wert zu erkennen – und sehen, fühlen, schmecken, was sie uns Wertvolles gibt.“ Zum Beispiel dies: Maren von der Heide führt in den Garten, unter alten Kastanien und mächtigen Eschen hindurch und über den alten Graben, in den sich Kinder so gern fallen lassen. „Kräuterbeet und Garten sind so angelegt, dass sie den Verlauf des Tages wiederspiegeln – Mais steht zum Beispiel für das Frühstück: Cornflakes. Liebstöckel und Kartoffeln für das Mittagessen, Birnen und Rhabarber für den Kuchen am Nachmittag, Getreide für das Abendbrot.“

Die Bäume rund um den Hof sind das Revier eines jungen Bussards, Käuzchen nisten in den alten Bäumen und Fledermäuse leben im Gebälk des alten Haubargs. Selbst wer sich nicht länger aufhalten kann, ist zur kurzen Rast auf dem Mars-Skipper-Hof willkommen. „Kleinigkeiten wie eine Suppe oder Kuchen bieten wir jedem Radler an“, sagt Maren von der Heide, „und den Apfelsaft gewinnen wir aus eigenen Früchten – aus historischen, fast vergessenen regionalen Sorten wie zum Beispiel dem ,Alten Tönninger Apfel`.“

Einen weiteren Haubarg – und auch den sollte man nicht verpassen – gibt es im Norden der Halbinsel. Der Weg führt über stille Straßen; teils behütet durch Baum und Busch, teils exponiert mit weitem Blick und scheinbar verloren in Zeit und Raum. Immer wieder spürt man den Wind (der mit einem Elektroantrieb niemals ärgert), der das Aroma der nahen Nordsee herüberträgt. Kleine Katen ducken sich unter dem hohen Himmel, dann ein gemütliches Gasthaus und hinter Witzwort bald der mächtige Hof auf dem Hügel, der Haubarg. Rot ist er nicht, obwohl er so heißt, es ist trotzdem der Richtige:

An der Decke hängt ein Schinken und Champagner liegt im Alkoven. Vor dem offenen Kamin knarren die Stühle gemütlich. Dies ist der „Rote Haubarg“ nahe Witzwort und es ist Kaffeestunde. Tortenstück um Tortenstück wird vorbeigetragen – in die gute Stube oder nach draußen in den Garten. Auch dieser Haubarg thront über der Weite Eiderstedts; stolz und herrschaftlich. Weiß gekalktes Mauerwerk, reetgedecktes Dach. Und warum heißt dieser hier „Roter Haubarg“? „Früher hatte er ein Ziegeldach und die Backsteinwände waren noch nicht weiß geschlämmt“, sagt Pächterin Wioletta Gattorf.

Wioletta Gattorf ist mit dem „Roten Haubarg“ Nationalpark-Partnerin und serviert hauptsächlich regionale, saisonale Spezialitäten – wie es hier halt schmeckt. „Die Gäste freuen sich sogar, dass es fast ausschließlich regionale Produkte gibt: Matjes und Scholle, Fleisch vom Angler Sattelschwein, das ist eine alte, regionale Art, und das Lamm stammt aus Nordfriesland.“ Damit servieren sie hier nicht nur leckere und typische Produkte, sondern auch eine ordentliche Portion Authentizität. „Und darauf achten unsere Gäste: auf Regionalität, auf Qualität. Auf das Echte und Ehrliche. Das Natürliche. Wir haben sogar einen eigenen Kräutergarten“, sagt Wioletta Gattorf, die den Gedanken der Nationalpark-Partnerschaft („…das ist wie ein gutes Warenzeichen, ein wertvolles Qualitätsmerkmal…“) damit nicht nur zur Freude der Gäste lebt.

Auf Eiderstedt herrscht nicht nur wohltuendes See-, sondern auch ein besonderes Kunstklima – eine enorme Zahl an Künstlern lebt und arbeitet hier in der Nationalparkregion. Im „Alten Rathaus“ in Garding lädt der „Förderverein für Kunst und Kultur Eiderstedt“ in die Galerie. „Urlaub ist mehr als nur Sandburgen bauen“, sagt der Schriftsteller Dirk-Uwe Becker – und dieser Kunstraum in Garding gewiss mehr als nur eine Schlechtwetteralternative. Auch dieser Verein ist Nationalpark-Partner, denn der Zugang zur Natur und die Möglichkeiten, ihre Schönheit zu betrachten, sind von vielen Positionen aus möglich – Kunst ist eine davon; seien es Worte, seien es Bilder.

In der Galerie hängen beispielweise Werke des Malers Raimund Behrend aus dem nahen Oldenswort. Inspiriert durch die nordfriesische Natur entstehen Bilder, die die Faszination der Küste widerspiegeln – mystisch und mit teils unwirklich erscheinender Atmosphäre, geheimnisvoll. So, wie die Landschaft draußen – die Faszination Wattenmeer erscheint in vielen Facetten; so, wie sie jeder Gast für sich selbst erlebt. Becker, Vorsitzender des Fördervereins, erzählt während seiner Lesung „Meer & Mehr“ Geschichten, die den Blick auch auf das Kleine lenken. Und er zeigt, wie alle anderen Künstler auch, dass Natur, dass der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer etwas ist, das es zu schützen und zu bewahren gilt. Wie mit allen gezeigten Werken soll dieser Schauraum den Gast sensibilisieren; mit Wort und mit Bild, und „…er möge schmökern, er möge schwelgen.“ Das macht Lust, diese Schönheiten auch draußen zu entdecken. So sind sie, die Nationalpark-Partner: Sie bringen einen auf den Weg – zum Erleben und Genießen.

Weitere Informationen:

Urlaub bei den Nationalpark-Partnern: Seit 2003 werden im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer Partnerschaften vergeben. Ein Programm, das für die Zusammenarbeit zwischen der Nationalparkverwaltung, Gemeinden, Naturschutzverbänden und touristischen Betrieben der Region steht, die sich für den Nationalpark einsetzen. Die Küstenlandschaft und das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer zu erhalten und sie den Gästen der Westküste erlebbar zu machen ist das Hauptziel der Partnerschaft. Mehr als 160 Partner – Hotels, Restaurants, Reedereien, Gästeführer und Co. – sind mittlerweile als Botschafter der Nationalpark-Idee unterwegs. Jeder Aufenthalt bei einem Nationalpark-Partner unterstützt daher den Schutz dieser einzigartigen Naturlandschaft. Denn: Sie l(i)eben das Wattenmeer. www.nationalpark-partner-sh.de

Weitere Tipps und Ideen für einen genussvollen Urlaub an der Nordsee-Schleswig-Holstein unter www.nordseetourismus.de

Quelle: Nordseetourismus GmbH

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Auf Entdeckungsreise entlang des Nord-Ostsee-Kanals

Von Kreuzfahrtschiffen, Naturerlebnissen und unseren Vorfahren

Unterwegs am Nord-Ostsee-Kanal. Bild (c) Dithmarschen Tourismus

Unterwegs am Nord-Ostsee-Kanal. Bild (c) Dithmarschen Tourismus

Alle warten, keines kommt. Jetzt grad nicht. Wo bleibt das Traumschiff? Gespannte Erwartung bei Kanalkilometer Null, Schleuse Brunsbüttel, und sieben Uhr ist durch. Nur das Kreuzfahrtschiff nicht, das ist (noch) nicht durch. Dabei sollte es jetzt einfahren von der Elbe in den Nord-Ostsee-Kanal.

Schiffegucken ist der schönste Zeitvertreib in Brunsbüttel, und der Zettel mit den gemeldeten Traumschiff-Passagen – das mit Abstand beliebteste Stück Papier vom nahen Tourismus-Büro – hatte sie doch angekündigt; die „Saga Sapphire“, unterwegs von Dover nach Dänemark. Durch die meistbefahrenste künstliche Wasserstraße der Welt. Luxusliner sind recht selten, aber schön, spektakulär und damit Höhepunkt; „normale“ Schiffe sind allemal spannend und immer einen kleinen Stopp wert. Zum Schauen. Zum Staunen.

Der Nord-Ostsee-Kanal, mit fast hundert Kilometern Länge zwischen Elbe und Kiel und mit mehr als 30.000 Schiffspassagen pro Jahr (das ist viel, viel mehr als im Suez- oder Panama-Kanal), ist eine Sehenswürdigkeit. Der (hauptsächlich) am Ufer entlangführende Radweg ein tolles Stück Fahrrad-Tour. Von Brunsbüttel bis zum Gieselau-Kanal (der Verbindung zum Fluss Eider) sind es schöne und spannende 40 Kilometer Dithmarschen. Mit Schiffen, Störchen und schönem Schlafen am Kanal. Und wer weiß, vielleicht kann man unterwegs ja mal mit einem Traumschiff um die Wette fahren. Oder mit einem U-Boot, denn die sind hier ab und zu auch unterwegs.

Kanalkilometer Null also; dort, wo in den gewaltigen Schleusenbecken Tanker und Frachter gehoben und gesenkt werden, kann der Reisende dem Schauspiel zusehen. Von der Aussichtsplattform wirken die Festmacher, die Leute mit den Tauen, unten auf dem Kai winzig im Vergleich zu den Schiffen, die zumeist unter Flaggen sehr fremder Länder fahren – Liberia, Zypern, Panama. Für manch einen Seemann mag dies hier der letzte Hafen vor New York sein, andere Matrosen freuen sich vielleicht auf die baldige Ankunft in Skandinavien oder St. Petersburg. Der Radfahrer träumt ein wenig von der weiten Welt und macht sich auf ins Dithmarscher Hinterland. Fernweh und Landliebe am Kanal gleichermaßen.

An der Strecke queren kostenlose Fähren den Kanal. Wer mag, kann gleich hier zu Beginn mit der Fähre in den Brunsbütteler Süden übersetzen, um ein paar hundert Meter kanalaufwärts wieder zurückzukehren – die Route führt nun durchs Ländliche. Man kennt die Kanalbrücken vielleicht vom Auto aus oder der Bahn; von unten sind sie spektakulär, monumental und – vor allem die Eisenbahnbrücke bei Hochdonn – von einem einzigartigen ästhetischem Reiz. Es ist ein klarer Morgen, weiße Wölkchen segeln ins Dithmarscher Land und unter der Brücke an der B5 fliegt ein Falke.

Der Kanal ist ein moderner Verkehrsweg, das Land links und rechts davon oft Natur pur. Die Karten verzeichnen Routen, die abseits des Kanals zu kleinen, sehenswerten Städten wie Burg führen oder durch Naturschutzgebiete wie das um den Kudensee. Bald führt ein Weg fort vom Kanal, saftig-grüne Weiden und Wiesen liegen in der Niederung der Burger Au, darin der Kudensee, ein Paradies für die Vogelwelt. Der Wind lässt die Kronen der Erlen rauschen, dahinter glitzert – und schäumt in Böen – das Wasser dieses verschwiegenen Sees. Am Ufer wiegt sich Schilf, darin brüten Rohrweihe und Rohrammer, sogar ein Seeadler-Paar auf einem Baum. Ein Reiher steht stoisch am Ufer eines Grabens und ein Schwan gleitet vorüber – diese Gegend ist wichtiges Rast- und Überwinterungsgebiet für Zugvögel: Zwergschwäne im runden Tausend sowie Enten und Gänse aller Art. Flinke Kiebitze kann man beobachten und das melodischen Tirilieren der Feldlerche hören. Ein Fernglas gehört auf dieser Tour gewiss ins Gepäck.

Es ist stilles, schönes Radeln auf dem Plattenweg am Ufer. Kurz vor der Eisenbahnbrücke bei Hochdonn kreist am gegenüberliegenden Ufer ein Seeadler im Himmel. Nicht nur dies ist ein Grund für die Pause, die Poller sind ein schöner Picknick-Tisch. Hummeln summen, Löwenzahn setzt gelbe Akzente ins Grün, Gänse lärmen vorüber. Ist der Kanal streckenweise sonderbar leer (die Schiffe schleichen meist im Verband) und still, schwillt nun ein fernes Stampfen an. Eine Parade Frachter schiebt sich heran. Ihre Bugwellen zerreißen das stille Wasser und werfen die gespiegelten Wolkenbilder in Scherben. Die „Neckar Highway“, ein Autofrachter, gleitet vorüber, gefolgt von der „Ebba 2“, dann die „Tilda Kosan“, zuletzt die „Sulphur Genesis“ – Woher? Wohin? Was drin? Die Gedanken ziehen mit. Wellen schwappen sacht ans Ufer und der Kormoran bleibt sitzen, so als wäre nichts.

Wieder lohnt ein Abstecher – nun zum „Kerzenhof“ nach Schafstedt. Vor einiger Zeit übernahm Familie Bork dort einen Resthof. Mit einem guten Gespür für Gemütlichkeit und Nostalgie wandelte Dorte Bork den alten Kuhstall um in ein Café, das gewiss zu den schönsten in Schleswig-Holstein zählt. Das Team Bork hat ein gutes Händchen für Torten, Kuchen und Co. Candy und Klönschnack also im alten Bauernhof, Kaffeeklatsch und Kulturerlebnis. Man fühlt sich aufgehoben, wenn man die gastliche Stube betritt und beinah so, als ob es ein Kurzurlaub in die Vergangenheit wäre. Die Wohnzimmeratmosphäre mit ihren bunt zusammengewürfelten Tischen, Stühlen und Accessoires aus längst vergangenen, aber dennoch fühlbar nahen, Zeiten zaubert angenehme Nostalgie; das hier ist stimmig. Es ist romantisch; auch echt – viele Dinge, Deko-Geschirr oder alte Modemagazine aus den 50ern, haben Nachbarn auf dem Dachboden gefunden und vorbeigebracht. Die Torten sind ohnehin eine köstliche Verführung! Neben den kulinarischen Leckerbissen gibt es auch kulturelle – Konzerte zum Beispiel. Angeschlossen ist ein kleines Museum, das die Heimatkunde der Gegend liebevoll arrangiert wiederspiegelt. Der Kerzenhof, hier kann der Gast unter Anleitung von Dorte Bork auch Kerzen färben, ist ein authentischer Ort – zum Wohlfühlen. Und die Leute aus dem Dorf treffen sich hier auf einen Klönschnack. Und in die Etagèren greifen nicht nur Kinder; Süßes gibt´s auch für die Großen.

Der Uferweg ist eine gut zu befahrende, gefällige Strecke; grün und gemütlich. Hier riecht es nach wilden Rosen, dort nach Waldmeister und manchmal nach dem Rauch von Holzfeuer, bei den großen Silos der Genossenschaften, die wie Burgen am Ufer stehen, nach Getreide. Sogar eine kleine, verschwiegene Badestelle gibt es hinter Hochdonn – mit Sandstrand und Treppe in die Bucht am Kanal. Die Landschaft ändert sich im Verlauf des Kanals; bisher durch die Ebene der Marsch wird es hügelig; dies ist die Geest, das Rückgrat Schleswig-Holsteins.

Hinter der Straßenbrücke zwischen Albersdorf und Hademarschen lohnt ein Abstecher zum Steinzeitpark Dithmarschen (nahe Albersdorf). Der Weg führt in einen lichten Wald mit Eichen und Buchen in gefälliger, sanfter Hügellandschaft. In der malerischen Niederung des Flüsschens Gieselau mit den Erlen und Röhrichten leben Kröten und seltene Unken, Wasseramseln am Fluss. Wer Glück hat, sieht den Eisvogel gleich einem fliegenden Edelstein umherschwirren. Eine Landschaft, die bereits vor 6000 Jahren Heimat war, geheimnisvolle Steinzeitgräber zeugen von ihrer Anwesenheit und ihrem Totenkult.

Mitten im Wald steht eines dieser fast 50 Meter langen Gräber aus der Jungsteinzeit; Bernsteinschmuck und Steinwerkzeuge haben Forscher hier gefunden, solche Dolmen waren Kollektivgräber – Leichnam um Leichnam wurde hier bestattet. Heute rauscht der Wind in den Kronen der Eichen und ein Specht hämmert beharrlich, ferne Vogelrufe hallen durch den Wald und es sind nicht die frischen Böen allein, die ein wenig Gänsehaut ob dieser mystischen Atmosphäre schaffen. Stehen dann noch urzeitlich anmutende Konik-Pferde in der nebelverhangenen Aue der Gieselau, ist das Bild grauer Vorzeit perfekt.

Wie diese Menschen hier vor tausenden Jahren gelebt haben, ist im Steinzeitpark Dithmarschen rekonstruiert – ein ganzes Steinzeitdorf, das das Leben vor 5000 Jahren zeigt. Es gibt Aktionen zum Mitmachen: Heute werden Steinwerkzeuge aus Flint geschlagen. Schutzbrille und Handschuhe sind ein Muss, denn die Splitter sind schärfer als jedes Skalpell. Neben dem Feuerstein gibt es auch Tipps wie das geht („…nicht draufhauen, sondern abschlagen…“) mit der groben Vorarbeit und der folgenden Feinarbeit mit dem Geweih-Stück. Schaber und einfache Klingen sind nicht schwer; Faustkeile, Sicheln und perfekte Speerspitzen Meisterwerke.

Zwischen Schafstedt und Hohenhörn fließt der Mühlenbach, der Abend senkt sich langsam über seine Niederung; feuchte, saftige Wiesen, aus denen der Nebel steigt, ein Rehbock läuft über die Wiesen, Baumreihen begrenzen, darüber eine späte Sonne mit milchigem Licht, Blätter knistern verhalten im sachten Wind. Vollkommene Ruhe liegt über diesem Ort. Und hier ist endlich einer: Zwischen den Kiefern thront ein Storchennest, darin steht einer dieser schönen Vögel und scheint Eier im Nest zu wenden, schaut immer….ja, wohin? Vielleicht zum Partner, der hier irgendwo über die Wiesen stakst. Und spürt man da nicht wieder ein Schiff? Ein kurzer Weg nur zur Bank am nahen Kanal.

In Hohenhörn (nahe Schafstedt) steht das kleine, feine Gasthaus und Hotel „Kanal 33“ direkt am Ufer. Die kleine Fähre müht sich im Minutentakt über den Kanal, die Silos der Genossenschaft nebenan sehen in ihrem verwitterten Grau aus wie eine Burg aus dem Mittelalter. Vor den Gasthaus ist der Biergarten und auch hier gilt: Schiffegucken. Aus der alten Gastwirtschaft wurde ein Kleinod zum Essen und Übernachten. Die Zimmer sind modern und gemütlich, großzügig und licht. Mehr noch: „Wir haben aus alten Dalben des Nord-Ostsee-Kanals Betten, Schränke und Fensterbänke tischlern lassen. Auch der Fußboden wurde aus dem Douglasienholz der Dalben gefertigt“, erklärt Petra Lucht. Dalben sind die gewaltigen Holzpfosten, die im Wasser stehen und an denen Schiffe festgemacht werden können.

Radfahrer dürfte auch dieser Service interessieren: „Wir haben eine kleine Werkstatt und einen Schlauch-Automaten, nasse Sachen kommen in den Trockenraum und das E-Bike kann man hier aufladen. Nach Vorbestellung organisieren wir Ihnen auch Leihräder von unserem hiesigen Verleih“, sagt Petra Lucht. Und das Schönste, im stimmigen Ambiente der Zimmer, ist der Blick aus dem Fenster – ist Kanal-Kino vom Feinsten: das Hin und Her der kleinen Fähre inklusive abendlichem Schaftransport mit Traktor und Anhänger, der Blick in die grüne Weite Westholsteins und immer wieder Schiffe, Schiffe, Schiffe. Ihre Lichter sind an, das sind wunderschöne Motive vor dem dunkler werdenden Blau der beginnenden Nacht. Schleichen sich fort; nach Hongkong vielleicht oder nach Shanghai. Muhen da irgendwo nicht Kühe? Fernweh beim Schiffegucken und Heimatliebe auf´m Land; und das auf einen Blick – das geht wohl nur hier am Kanal. Wo die Schiffe über´s Land fahren.

Termin-Tipps 2017

  • Lichterfest NOK Romantika, 02. September 2017
  • Sonderausstellung Weltgarten im Steinzeitpark Dithmarschen noch bis Oktober 2017
  • Die Termine der Kreuzfahrtpassagen 2017 im Nord-Ostee-Kanal finden sich unter www.schleusenmeile-brunsbuettel.de

Weitere Informationen:

www.echt-dithmarschen.de
Quelle: Dithmarschen Tourismus e.V. 

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Nordsee: Von urigen Kneipen und maritimen Lokalitäten

Die Blaue Maus - Bild Copyright von der Meppen / www.nordseetourismus.de

Die Blaue Maus – Bild Copyright von der Meppen / www.nordseetourismus.de

Sag Hafen und die Leute denken an Seemanns-Spelunken. Doch Klabautermann und Co. haben sich rar gemacht an der Küste. Die Umschlagszeiten sind viel zu kurz, als dass die Matrosen noch ausgiebig durch die Kneipen ziehen, einen drauf machen und ordentlich Seemannsgarn spinnen. Doch an der Nordsee-Küste Schleswig-Holsteins gibt es noch urige Kneipen und Gaststätten mit ordentlich Flair vom Meer, mit authentischen Erinnerungen und Leuten, die das leben. Mit Liebe, Lust und Leidenschaft. Und manchmal ist ein echter Hafen auch ganz in der Nähe.

„Blaue Maus“ / Amrum

Aus einem Backsteinhaus mit Reetdach zwischen Wittdün und Süddorf auf Amrum fließt warmes Licht aus den Fenstern, nicht weit weg steht der Leuchtturm und schickt sein Führlicht in die beginnende Nacht. Im nahen Yachthafen klingeln die Taue an den Masten der Schiffe; jetzt wäre etwas zum Wärmen von Innen nicht schlecht – also hin: die „Blaue Maus“ gehört zu den besten Whisky-Bars in Deutschland. Schottische Whiskies sind die Liebe und die Leidenschaft des Amrumer Kneipiers Jan von der Weppen. Romantik und authentisches Flair hat sie auch: Bilder zeigen, dass dies hier einst eine echte Seemannskneipe war. „Früher, bis in die 1960er Jahre, war die Kneipe – sie hieß damals ,Zum Leuchtturm´ – die Kneipe für Fischer und Matrosen schlechthin. Hier wurde dermaßen gefeiert, dass manche Frauen zu Hause blieben mussten“, sagt Barbara von der Weppen, die damals ein kleines Mädchen war und diese Zeiten nur als Geschichten kennt. Heute gibt es auf der Insel nur noch einen einzigen Krabbenfischer, aber die Segler aus dem nahen Yachthafen finden ihren Weg regelmäßig in die „Blaue Maus“ – und die haben schließlich auch was vom Meer zu erzählen. Und maritimes Flair hat diese Kneipe immer noch, dafür sorgen schon die Fundstücke vom Strand, die drinnen und draußen an die nahe Nordsee erinnern: Fischkisten und Helme, Handschuhe und Rettungsringe, das was das Meer wieder hergibt. Die Kneipe selbst ist urig und gemütlich mit Strandgut und Souvenirs aus der ganzen Welt, an der Wand hängen auch Seekarten und Schiffsbilder. Und dann, wenn die Einheimischen zusammen mit den Gästen sitzen und klönen und bei Live-Musik Shanties erklingen. Und: Sag Seefahrt, und die Leute denken auch an Rum. In der „Blauen Maus“, das verrät Barbara von der Weppen, reift der Zuckerrohschnaps aus der Karibik in einem Holzfass.

„Zum Glücklichen Matthias“ / Föhr

Der Dielenfußboden knarrt und an der Decke hängen Fischreusen und eine Harpune. In den Fensternischen stehen schöne Schiffsmodelle und die Gallionsfigur reckt ihre Brust in den Gastraum. Der ist gemütlich und voll wie fast immer – willkommen im Restaurant „Zum Glücklichen Matthias“ in Wyk auf Föhr. Der Glückliche Matthias war ein erfolgreicher Walfänger und wer es gern maritim mag und was Leckeres aus dem Meer, sollte vorbei schauen (und sicherheitshalber vorher reservieren). Stimmengewirr wabert durch den Gastraum und aus der Küche hört man das Zischen in den Pfannen. Kerzen spenden gemütliches, fast feierliches Licht und eine schöne Stimmung; es ist gediegen und gemütlich, fast so wie zu Hause. Der Gastraum ist in verschiedene Zimmer unterteilt – bei offenen Türbögen -, was das Familiäre dieser Gaststätte noch unterstreicht. Diese kleinen, fast intimen, „Einheiten“ zwischen den pastellfarbenen Wänden und der Messing-Zier vermitteln ebenfalls das Gefühl bei Freunden im heimischen Ess- oder Wohnzimmer zu sitzen – mit dem Flair vom Meer. Bei Seefahreratmosphäre und Nordsee-Romantik kommt der Appetit für Leckeres aus dem Meer natürlicherweise von selbst. Was also essen? Labskaus! Kennen Sie nicht oder ist Ihnen irgendwie suspekt? Unbedingt probieren! Wer Seefahrt sagt und an Küstenkulinarik denkt, muss es versuchen. Und es schmeckt …. Köstlich! Echt und authentisch, so wie das Restaurant „Zum Glücklichen Matthias“ auf Föhr.

„Thalamegus“ / Sankt Peter Ording

Schaurig-schöne Masken aus Indonesien und Speere aus dem fernen Afrika, Souvenirs aus der Seefahrt – das ist sehenswert, das ist einmalig: Willkommen im Thalamegus, dieser wundersamen, schönen kleinen Kneipe in Sankt Peter Ording. Seit fast fünfzig Jahren steht Christine Menden hinter der Theke dieser Gaststube, sie ist die dienstälteste Wirtin in Sankt Peter Ording – und sie kann zu fast jedem Stück eine Geschichte erzählen. Sie selbst fuhr nicht zur See, aber ihr Mann Claus-Joachim jahrzehntelang auf den Meeren dieser Welt. Von ihm – und auch von ihr, sie reiste ihm früher oft hinterher und zusammen machten sie Ausflüge – stammen diese meist schönen, manchmal skurrilen Stücke. „Früher hatten die Seeleute genügend Landgang bei drei, vier Tagen Liegezeiten – und Claus durfte als Erster Offizier das Schiff ja verlassen!“ In Afrika, in Asien und anderswo in den exotischen Häfen der weiten Welt. Und im „Thalamegus“ erzählt nicht nur Christine Menden von dieser Zeit, sondern auch die Artefakte, als Seefahrt – auch – noch romantisch war und exotisch. Die Kneipe selbst ist herrlich gemütlich mit dem Charme lägst vergangener Zeiten; die Jukebox steht hier (und das Zwei-Mark-Stück dazu gibt´s an der Kasse), bequeme Stühle, eine Uhr tickt und Christine Menden verteilt Knabberkram auf den Tischen. Zapft dann die Biere für die Einheimischen und die Gäste, von denen viele längst Stammkunden sind. Denn Kneipen wie diese, wo man das Gefühl hat zu Hause zu sein, sind sehr, sehr selten geworden. Es ist diese gewachsene, authentische Mischung aus Exotik und liebgewonnener Eck-Kneipe, die den Gast im „Thalamegus“ sich wohl und aufgehoben fühlen lässt. Sie zapft noch ein Bier und dann erzählt sie die Geschichte zum großen Steuerrad, die von der „Durban Castle“, die einst Linie fuhr zwischen England und Südafrika. Ein Ort voller Nostalgie ist das hier. Ach! Man mag gar nicht mehr aufstehen bei diesem spannenden Klönschnack und diesen Erinnerungen an die weite Welt.

„Goldener Anker“ / Husum

Husum hat einen richtigen Hafen – und eine richtige, urige Kneipe auch: In Husum gibt es seit 50 Jahren den „Goldenen Anker“, die Kneipe mit dem Charme einer echten Eck-Kneipe und direkt am historischen Binnen-Hafen gelegen. Birte Lausen poliert am Vormittag die Gläser, der Blick aus dem Fenster schweift über das Hafenbecken mit den historischen Schiffen, hinüber zu den alten Lagerhäusern. Auf der anderen Seite der Bundesstraße ist echter, maritimer Betrieb im Hafen; aber „…echte Seeleute treffen, das gibt´s nicht mehr. Viele Matrosen dürfen vielleicht gar nicht mehr von Bord“, vermutet die Frau hinter der Theke, „und die Liege- und Umschlagszeiten sind heute ja viel kürzer als früher.“ Früher, ja früher war das hier eine richtige Hafenkneipe – und heute … ist sie es doch auch: Steuerrad und Gallionsfigur an der Wand, Buddelschiff und Bilder vom Meer – das ist echt und authentisch, gewachsen und gemütlich. Kleine Preise sowieso. „Und manchmal kommen Gäste rein und sagen: Hej, das ist ja eine richtige Kneipe!“ Das ist der „Goldene Anker“ natürlich; hier trifft sich die Knobelrunde und der Skatclub, geschnackt wird an diesem Morgen auf Platt – und wieder reicht der Blick auf das Hafenbecken, über dem die Möwen schreien und die Schiffe liegen. „Ab und zu kommen die Krabbenfischer vorbei, wenn sie Zeit haben“, sagt Birte. Auf jeden Fall ist der „Goldene Anker“ ein authentischer Ort zum Sitzen, Gucken und zum Träumen von der Seefahrt und der Romantik. An einem echten Hafen, in einer echten Kneipe.

„Domicile“ / Büsum

Es ist die „allerletzte Kneipe vor Helgoland“ und der Hafen ist nicht weit weg: willkommen im „Domicile“, der gemütlichen Keller-Kneipe an der Nordsee-Küste von Dithmarschen. Seit 1979 zapft Norbert Lutz, er hat das „Domicile“ aufgemacht, und klönt mit seinen Gästen. Diese Kneipe ist, sie hat Klasse. Die Wände, die Decken – voll mit Souvenirs einmal rund um die Welt. „Ich bin selbst viel gereist; durch Asien, nach Südamerika“, sagt Norbert, „…und viele Sachen sind Souvenirs von meinen Gästen!“ Und da sind: Skulpturen aus Kolumbien und Figuren aus Afrika, Masken aus Thailand und Kronleuchter aus Messing. Dazu die Geldscheine aus fremden, fernen Ländern – allein hier kann man in Gedanken auf Reisen gehen, Seekarten als Tapeten. „Mein Vater war Matrose in der Kriegsmarine und mein Onkel U-Boot-Kommandant“, sagt Norbert, „hier hängen auch viele Bilder aus dieser Zeit – historische Aufnahmen aus China oder Japan zum Beispiel.“ Da kann man stundenlang schauen und der Wirt freut sich, wenn die Gäste sich umschauen. Und er freut sich noch viel mehr, wenn sie ihm Fragen stellen. Wo ist das? Wie war das da? „Das ist doch was zum Gucken und zum auf Reisen gehen im Kopf. Und dann überlegen die Leute – Wie kommt das denn hierher? Jedes Stück hat seine eigene Geschichte!“ Und Norbert Lutz kann sie alle erzählen, sehr gern sogar. Die Kneipe hat eine eigene, schöne Atmosphäre, die heutzutage selten geworden ist. Nicht nur wenn Norbert zum Schlagzeug greift und mit der Band Musik macht; Rock, Blues, solche Sachen. Und: Das „Domicile“ liegt nahe am Büsumer Hafen; einem richtigen Umschlagsplatz für Waren, dem Heimathafen etlicher Krabbenkutter, Liegeplatz für Off-Shore-Arbeiten. „Ab und an kommen doch noch Seeleute vorbei“, sagt Norbert, „der Hafen ist ja nicht weit weg.“ Und dann kann es manchmal sogar sein, berichtet der Wirt, dass man mit Matrosen aus den Philippinen an der Theke sitzt. Im Winter dann auf einen Eiergrog, DIE Spezialität im „Domicile“. Und sich Geschichten erzählen lässt. Die von der großen, weiten Welt. Am Hafen von Büsum.

Weitere Tipps und Ideen für einen genussvollen Urlaub an der Nordsee-Schleswig-Holstein unter www.nordseetourismus.de

Quelle: Nordsee-Tourismus-Service GmbH

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Neu: Geführte Wattwanderungen von Hallig Hooge nach Pellworm

 Alte Kulturspuren auf der Wanderung von Hooge nach Pellwom. Bild (c) www.nordseetourismus.de

Alte Kulturspuren auf der Wanderung von Hooge nach Pellwom. Bild (c) www.nordseetourismus.de

Da drüben, das ist Pellworm. Der frühe Morgen ist frisch, klar strömt das Licht über das Watt draußen in den Uthlanden. Eine Welt für sich; außendeichs, eine Handvoll Halligen und ein paar Inseln in der Nordsee. Gelegen im Wattenmeer, das zwei Mal am Tag untergeht und ebenso oft wieder auftaucht. Durchschnitten von den „Flüssen des Meeresbodens“; den Prielen, reißenden Strömen. Ein Limit zum Laufen und einziger Verkehrsweg für die Leute da draußen. Sie nehmen das Schiff. Und ja, man kann auch rüber laufen. An manchen Stellen, auf manchen Wegen. Durch das Watt. Einer fremden, faszinierenden Welt.

Von Hallig Hooge rüber nach Pellworm also, das ist der Plan für diesen Sommermorgen. Die Direkte ist nicht weit, deutlich ist der alte Kirchturm im Westen Pellworms und die Windmühle an der Nordküste zu erkennen. Nur die Direkte, die geht nicht. „Das Wasser, das zwischen Hallig Hooge, Pellworm und dem Festland hin und her strömt, fließt vor allem durch das Rummelloch – das ist einer der großen Priele hier bei uns im Wattenmeer“, sagt Michael Klisch, der die Gruppe Auserwählter heute hinüber führt. Die Priele verändern sich ständig, nie ist das Watt so, wie es eben, vor einer Woche oder vor einem Jahr gewesen ist. Die Priele und die Sandbänke – heute hier und morgen fort.

Die Strecke von Hallig Hooge nach Pellworm wurde vor einigen Jahren gegangen; ein gutes Stück Strecke zwar, aber nicht sonderlich schwer zu gehen. Nur, und das ist und war die alles entscheidende Frage – wo ist das Rummelloch und wie tief ist dieser Priel? Kommt man da durch? Wo kann es überhaupt lang gehen? Natürlich ist Michael Klisch, er leitet die Schutzstation Wattenmeer auf Hallig Hooge, die Strecke abgelaufen, bevor er Leute mit hinaus nimmt, er hat den langen, fast vergessenen, Wattenweg neu gelegt. Zu begehen ausschließlich mit ortskundiger Führung und niemals (!) allein – denn allein zu laufen, kann lebensgefährlich sein. Diese Strecke also ist wiederbelebt, denn diese Tour ist toll:

Es gibt viele und verschiedene Wattwanderungen an der Westküste und jede für sich genommen ist ein einzigartiges Erlebnis und ein Muss bei einem Besuch an der Nordsee. Es gibt kurze Touren für Familien und Jedermann, auf denen das Leben in dieser außergewöhnlichen Welt erklärt wird. Es gibt Touren von Insel zu Insel, Föhr – Amrum, die zu den großartigsten Urlaubserlebnissen an der Nordsee zählen. Und es gibt Sondertouren, die nur ein paar Mal pro Jahr angeboten werden – exklusive Erlebnisse weit weg vom Rest der Welt. Von Hooge nach Pellworm, das ist wieder eine solche Tour. Zwar windet sich das Rummelloch wohin die Naturgewalten es treiben – doch hinüber zu laufen, es zu umrunden; das geht im wahren Wortsinn.
Was macht diese Tour so außergewöhnlich? Es geht von Hallig zur Insel, das ist eine erste Besonderheit. Sie hat ein Ziel, das ist bei Wanderungen immer eine schöne Sache – man geht „wohin“, hat etwas vor Augen, das manche Mühe lohnt, man „kommt an“. Weiterhin: Es ist auch eine Reise in die Zeit zurück – in eine untergegangene Welt. Vernichtet und ertränkt in einer mörderischen Orkanflut vor ein paar Jahrhunderten – altes Kulturland; die Spuren und Erinnerungen sind oft zu sehen. Und natürlich: die kleine Schiffsreise zurück nach Hooge mit den Gebrüdern Hellmann und ihrem kleinen Schiff. Zwischendrin: viele Vögel und mit etwas Glück ein Seehund. Nur: das muss alles mit den Tiden zusammenpassen und deshalb ist dieses ein exklusives Vergnügen und seinen Preis wert. Wenn das Wetter auch noch mitspielt.

Heute Morgen passt alles, ein klarer Himmel spannt sich über Hallig und Wattenmeer, „…und der Wasserstand ist mit 30 Zentimetern weniger gemeldet. Das ist perfekt!“, sagt Michael Klisch, als er die Gruppe über die Steinbuhne an der Südküste in das Watt führt. Pellworm liegt zum Greifen nah, drei Kilometer direkt rüber, und Klisch führt der aufgehenden Sonne entgegen – und weg vom Ziel. Zuerst versinken die Schritte im Schlick, das ist vor dem festen Land oft so, da hier die Kraft des Wassers nachlässt und sich die feinen Sedimente ablagern können. „…aber keine Sorge, ein paar Schritte noch und wir laufen auf festem Sandwatt“, verspricht er und bald marschiert die Gruppe mit leichten, flotten Schritten auf dem Meeresboden. In einem großen Bogen auf das Ziel Pellworm zu, denn anders kommt man nicht rüber. Letzte Wasserflächen glitzern in der Sonne wie geschmolzenes Silber und vor der Küste von Pellworm strömt das Rummelloch der Nordsee hinterher. Es ist, wie auf jeder Wattwanderung, eine lange, sichere Zeitreserve vor Niedrigwasser, damit der kritische Punkt – der Priel – bei tiefstmöglichem Wasserstand passiert werden kann. Und die Gruppe mit einem sicheren Zeitpuffer unterwegs ist.

Die Sandbänke sind flach und kaum zu erkennen. Sie lagern sich ständig um, im Watt herrscht eine Dynamik, die die genaue Lage solcher Sandbänke und Priele im Ungefähren lässt. Das macht eine Tour so spannend; es ist immer wieder neu und es ist ein schaurig-schönes Gefühl von Ungewissheit. Und dazu eben das Erlebnis, doch hier sein zu dürfen. Unterwegs in einer Welt, in der vor siebenhundert Jahren Menschen lebten; sie Vieh weideten und Torf abgebaut haben. Sie hatten Brunnen und kleine Häfen, Wege und Deiche. Schleusenreste wurden gefunden, bäuerliche Gehöfte und kleine Kapellen. Ertrunken in zwei mörderischen Fluten im 14. und im 17. Jahrhundert.

Ein Schwarm Vögel fliegt auf und tanzt einen irren Tanz im Sommerhimmel als Michael Klisch zu einer sonderbaren, auffälligen Struktur führt – ein runder Kreis in ansonsten sanften, natürlichen Sandstrukturen. „Das ist der Rest eines Brunnens“, erklärt er, „die Wand wurde mit Torfsoden ausgelegt und stabilisiert.“ Wir sind längst in der untergegangenen Welt unterwegs. Hier war einst festes Land – und wer genau hinschaut, wird weitere Kulturspuren entdecken. Im Osten zum Beispiel sind lange, gerade Reihen zu entdecken, die niemals natürlichen Ursprungs sein können. „Vermutlich haben die Menschen hier früher Torf gestochen, das können die Gräben sein und der gelagerte Auswurf daneben.“ Den Torf haben die Leute damals abgebaut, um daraus wertvolles Salz zu gewinnen – und eine Theorie besagt, dass sie sich damit ihrem Untergang zügig entgegen gegraben haben. Spannend, zum Staunen. Und ein wenig schaurig, in dieser versunkenen Welt zu stehen.
Diese Stelle ist flach gewölbt wie ein Uhrglas „…das ist die ehemalige Haiens-Hallig, die sehe ich auch nicht jedes Mal“, sagt Klisch, „das ist schon etwas Besonderes!“ Placken von Seegras sind auf das Ufer dieser untergegangenen Hallig gespült. In der Ferne scheint die bewohnte Hallig Nordstrandischmoor über dem Watt zu schweben. „Wir haben jetzt den Scheitelpunkt erreicht“, sagt er, „nun geht es direkt auf die Nordküste von Pellworm zu.“ Die Insel, samt ihrem vorgelagerten Priel, hat die Gruppe die ganze Strecke begleitet. Ringelgänse fliegen vorbei, mit Ziel Sibirien. Und ähnlich einsam ist diese Welt hier unten auf dem Meeresboden.
Wir sind in der Tiefe unterwegs, bei Hochwasser schwappen die Fluten hier zweieinhalb Meter höher. Wieder ist ein alter Brunnenring zu erkennen, wieder stehen die Leute fasziniert davor und sinnieren über die Geschichte.

„Leute, wir müssen weiter!“, mahnt Klisch mit Blick auf Kompass und Uhr, denn das Meer wartet nicht. Bald wird das Wasser wieder kommen, zuerst das Rummelloch aufwärts strömen und dann wird hier wieder alles untergehen wie seit hundert und hundert Jahren schon. Klisch führt an den Rand dieses Priels, der sich in der Tat wie ein Fluss auf dem Meeresboden dahin zieht mit silbrig glitzernden Fluten auf dem Weg von Irgendwo nach Nirgendwo. Am Rand dieses Stroms stehen seltsame Bäumchen, ihre Spitzen sechs und mehr Meter über den Köpfen der staunenden Gruppe. „Das sind Pricken“, erklärt Michael Klisch, „sie markieren einen Schifffahrtsweg!“

Wie bei normalen Flüssen gibt es auch hier einen steilen und einen flachen Hang. Kaum knietief wird das Rummelloch durchwatet, dessen Wasser mit irritierend starker Strömung noch immer der Nordsee hinterher eilt. Möwen wippen auf den Wellen. Austernfischer trippeln auf dem Ufer. Aber nicht mehr lang und dann kommt es wieder; das Wasser – stark, strömend, unaufhaltsam und alles ertränkend. Als die Gruppe das gegenseitige Ufer betritt, wird sie erstes.) von einem enormen Getöse von Ringelgänsen begrüßt und versinkt zweitens.) knietief im Schlamm. Klisch vorneweg und die Gruppe stakst vorsichtig durch den Schlick.

Direkt vor Pellworm liegen die Sandbänke wie wild durcheinander, noch ein Priel muss durchwatet werden. Matten von Seegras liegen herum und das Wasser scheint still zu stehen. Vor uns liegt Pellworm und wir steigen aus; hinaus aus dieser wundersamen Welt und Abgang von einer großartigen Bühne der Natur. Der Vorhang fällt, denn die Nordsee kommt wieder zurück und deckt alles mit grau-grünen Wogen zu. Dahinten, das ist Hallig Hooge. Mit ihren Warften, aufgereiht sind die Wohnhügel wie an einer Perlenkette. Zum Greifen nah und doch unerreichbar. Und auch die alte Haiens-Hallig wird wieder untergehen. So wie seit hundert und hundert Jahren schon, versunken und vergessen. Fast vergessen, wie dieser alte schöne Weg durch das Watt. Nun aber ist der Blick in diese Welt wieder möglich, mit einem Zeitfenster von gut zweieinhalb Stunden. Zu besichtigen und erleben auf einer faszinierenden Bühne. Verborgen und verboten eigentlich. Und die Gebrüder Hellmann nehmen Kurs auf Hallig Hooge. Das kleine Ausflugsschiff schaukelt über Wellen und fährt über eine Welt, die erscheint wie ein ferner Traum.

Weitere Informationen:

Wattwanderer, die von Hooge nach Pellworm laufen möchten, sollten ausreichend konditionell fit sein und sich einer geführten Wanderung anschließen. Nur ortskundige Wattführer kennen einen sicheren Weg! Die Streckenlänge beträgt rund 8,5 km, Zeitbedarf ca. 2,5 Stunden. Um an der Wanderung teilnehmen zu können, ist mindestens eine Übernachtung auf Hooge erforderlich, ansonsten harmoniert das nicht mit den An-/Abreisezeiten der Verbindung nach Hooge. Es empfiehlt sich wetterfeste Kleidung, Wechselklamotten, Kopfbedeckung und Sonnenschutz mitzunehmen.

Termine:

12.06.2017um 9:00 Uhr ab ab Hooge (zurück 13:30 Uhr ab Pellworm)
14.07.2017 um 11:15 Uhr ab Hooge (zurück 14:30 Uhr ab Pellworm)
27.07.2017. um 10:00 Uhr ab Hooge (zurück14.30 Uhr ab Pellworm)
13.08.2017 um 10:45 Uhr ab Hooge (zurück 15:00 Uhr ab Pellworm)
25.08.2017 um 9:45 Uhr ab Hooge (zurück 14:00 Uhr ab Pellworm)
23.09.2017 um 9:15 Uhr ab Hooge (zurück 13:30 uhr ab Pellworm)

Kosten:

22,- € Kosten gesamt inkl. Rückfahrt von Pellworm nach Hooge

Mindestteilnehmerzahl 10 Personen

Anmeldung:

Tourismusbüro Hallig Hooge
Hanswarft 1
25859 Hallig Hooge

Tel. 0 48 49 – 91 00
direkt 0 48 49 – 91 01
Fax. 0 48 49 – 2 01

E-Mail: info@hooge.de
Internet: www.hooge.de

Viele weitere Ideen für Erlebnis-Wanderungen an der Nordsee Schleswig-Holstein finden sich unter www.nordseetourismus.de/naturveranstaltungen

Quelle: Nordsee-Tourismus-Service GmbH

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Mit Kind und Kegel ans Meer: Herrlicher Urlaub am Timmendorfer Strand

Foto: Maritim Hotelgesellschaft mbH/akz-o

Foto: Maritim Hotelgesellschaft mbH/akz-o

Mit seinem acht Kilometer langen herrlichen Sandstrand ist der Ferienort Timmendorfer Strand eines der beliebtesten Ausflugs- und Reiseziele in Deutschland. Vor allem ist der Ort an der Ostsee ein Paradies für Familien mit Kindern – und natürlich auch für Großeltern, die die gemeinsame Zeit mit ihren Enkeln genießen möchten. Entspannung und Abenteuer werden hier großgeschrieben, genau das Richtige also für einen wunderschönen Urlaub, bei dem Groß und Klein sich rundum wohlfühlen und auf ihre Kosten kommen.

Entspannung für die Großen

Das herrliche Seeklima und der beeindruckende Meerblick über die Lübecker Bucht tragen schon vom ersten Urlaubstag an zur Entspannung bei. Wunderschöne Wanderwege zwischen den Dünen, die manchmal auch in verwunschen anmutende Fischerdörfer führen, tun ihr Übriges. Und wenn nach einem ausgiebigen Spaziergang wieder etwas mehr ‚Action‘ angesagt ist, lädt die lange Uferpromenade mit ihren zahlreichen kleinen Geschäften, Restaurants und Cafés zum ausgiebigen Bummeln ein.

Für kleine Abenteurer genau richtig

Kleine Abenteurer besuchen den Niendorfer Hafen oder den Vogelpark Niendorf. Auch der Hansapark, Deutschlands einziger Erlebnispark am Meer, oder das Sealife Timmendorfer Strand bieten sich für einen spannenden Ausflugstag an. Und falls der Sinn nach einem Einkaufsbummel oder einer Stadterkundung steht: Lübeck ist nur rund 23 Kilometer entfernt.

Unterkunft in bester Lage

Mitten in der Natur und doch ganz nah am Meer ist das Maritim ClubHotel Timmendorfer Strand einfach perfekt gelegen und bietet von fast allen Zimmern einen herrlichen Seeblick. Familien mit Kindern stehen in diesem Hotel ganz klar im Mittelpunkt. Dies beginnt bereits bei Preisermäßigungen für den Nachwuchs, der vergünstigt bzw. bis zum Alter von drei Jahren sogar kostenlos im Zimmer der (Groß)-Eltern wohnt.

Für Groß und Klein bietet das Maritim Clubhotel Timmendorfer Strand viele Möglichkeiten, aktiv zu sein. Neben Tennis auf Außen- und Hallenplätzen gibt es Angebote zum Radeln, Aqua Fitness, Stretching, Nordic Walking, Fußball u.v.m. Kegel- und Bowlingbahnen stehen ebenso zur Verfügung wie ein Mehrzweckplatz. Golfer erhalten 50 Prozent Greenfee-Ermäßigung im nahegelegenen Maritim Golfpark Ostsee.

Das Maritim Clubhotel – einfach perfekt für eine aktive gemeinsame Zeit!

Quelle: akz-o

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