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Schlagwort: Waadt

Immer schön der Nase nach: Die Schweiz duftet nach Vielseitigkeit

Wonach duftet die Schweiz? Nach Schokolade und Käse? Ja klar, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Denn wer die Schweiz der Nase nach besucht, erlebt die Vielfältigkeit des Landes aus einer aufregend neuen Perspektive. Die Geruchspalette reicht von frischem Gletschereis über betörenden Weihrauch bis hin zum süßen Duft von Bären.

Frische Gletscherluft und süße Trauben im Wallis
Klare und frische Bergluft erleben Besucher im Wallis, der höchsten Region der Schweiz. Hier thront der mächtigste Gletscher der Alpen: der Grosse Aletschgletscher. Zehn Milliarden Tonnen Eis erstrecken sich auf mehr als 22 Kilometern Länge und sorgen in der Umgebung für kühle, frische Luft. Diese spüren auch die Teilnehmer von geführten Gletschertouren oder Besucher der verschiedenen Eisgrotten in der Region. Um einiges wärmer und geruchsintensiver präsentiert sich das Rhonetal, dessen Hänge von Rebbergen flankiert werden. 55 verschiedene Trauben werden im Wallis angebaut, unter anderem auch zahlreiche autochthone Sorten. Gäste dürfen im Rahmen des Events „Am Puls der Ernte“ gerne bei der Weinlese selbst Hand anlegen und den betörenden Duft der Trauben aus nächster Nähe erleben. www.valais.ch

Frühlingserwachen und lebendige Traditionen im Tessin
So zeitig im Jahr beginnt der Frühling nirgendwo sonst in der Schweiz. Sobald die Tage milder werden, sprießen die Magnolien, Kamelien und Azaleen. Dann verwandelt ihre Blütenpracht die Landschaft mit den mediterranen Parks und Gärten in ein einziges großes Farbenmeer – während sich auf der klaren Oberfläche der Seen immer noch die schneebedeckten Gipfel spiegeln. Ein ganz anderer Duft liegt im Januar in der Luft. Gold, Weihrauch und Myrrhe reichten die Heiligen Drei Könige einst als Geschenk. Mit dem Dreikönigsingen, das seit 2012 in der Liste der „Lebendigen Traditionen der Schweiz“ aufgeführt ist, gedenken viele Orte im Tessin auch heute noch dieser Heiligen Nacht. Eine weitere christliche Tradition sind die Osterprozessionen in Mendrisio, die seit 2019 zum UNESCO Weltkulturerbe zählen. www.ticino.ch/gaerten, www.processionimendrisio.ch

Riechbares Brauchtum in der Region Bern
In der Region Bern können Besucher traditionelles Brauchtum riechen, denn der Duft nach geschmolzenem Käse liegt hier an 365 Tagen im Jahr in der Luft. Wer das Außergewöhnliche sucht, reist ins Fondueland Gstaad: Dort stehen für den Fondueverzehr vier überdimensionale Caquelons bereit. In der Stadt Bern können Sie alle Sehenswürdigkeiten auf dem Rücken liegend und sich treibenlassend erleben – denn in oder auf der Aare geht’s vorbei am Tierpark, dem beeindruckenden Bundeshaus und dem Berner Münster. Den Abschluss der Stadtbesichtigung zu Wasser bildet der BärenPark. Die einheimische Parfümeurin Brigitte Witschi hat den Duft des Berner Lebensflusses in einem Eau de Parfum namens „aarewasser“ eingefangen. Grüner Tee und weiße Blüten, umrahmt von einer ozonigen Frische, spiegeln die erfrischende Kühle und die sanfte Bewegung des Flusses wider. www.gstaad.ch, www.artofscent.ch

Monte Brè, Lugano, Schweiz. Photo by Dorothea OLDANI on Unsplash

Blütendüfte im Waadtland
Wenn im Frühling das Wetter milder wird, erwachen die blumigen Düfte des Kantons Waadt zu neuem Leben: von Tulpen über Iris, Kirschbäume, Dahlien und Narzissen. In Morges erblühen im Parc de l’Indépendance mehr als 120.000 Tulpen. Etwas später, etwa ab Juni, sind die Ufer des Genfer Sees mit bunten Dahlien geschmückt, die zu einem Spaziergang durch die vielfarbigen Blumenblätter einladen. Im Herzen des Aubonne-Tals bieten die duftenden Kirschbäume und Magnolien des Arboretums den Besuchern ein Blütenfeuerwerk. Oberhalb von Montreux sind die Wiesen mit den ersten Narzissen in einen weißen Mantel gekleidet. Und das Château de Vullierens lockt mit seinen herrlichen duftenden Iris Wanderer und Blumenfreunde an. www.myvaud.ch

Graubünden: Der Duft der Königin der Berge
Wenn der Steinbock der König der Alpen ist, dann ist die Arve die Königin der Berge. Denn das robuste Nadelholz wächst nur oberhalb von 1300 Metern. Wer die ältesten, über tausend Jahre alten Bäume dieser Art sehen will, reist ins Unterengadin: Am Rande des Schweizerischen Nationalparks liegt der God da Tamangur, der höchstgelegene zusammenhängende Arvenwald Europas. Den Duft der Königin der Berge finden Gäste aber auch im Tal, in den Stüvettas. Diese mit Arvenholz vertäfelten Wohnstuben sind urgemütlich. Zu ihrer entspannenden Atmosphäre tragen auch die wohlriechenden ätherischen Öle des Holzes bei. www.graubuenden.ch/arvenwald-god-da-tamangur

Arosa Lenzerheide: Wo Bären nach Lakritze duften
Was hat Lakritze mit Bären zu tun? Ganz einfach: die schwarze Nascherei wird im Alemannischen „Bäredreck“ genannt, erinnert sie doch bildlich an die Hinterlassenschaft von Meister Petz. Im Schutzzentrum „Arosa Bärenland“ auf 2000 Metern Höhe können die beeindruckenden Tiere in einer natürlichen Umgebung beobachtet werden. Der süße Duft von Lakritze liegt dabei aber selten in der Luft. Und wenn, dann sind dann doch die Besucher dafür verantwortlich. Ein ganz anderer, frischer und harziger Duft kommt einem auf der anderen Bergseite im Bike Kingdom Lenzerheide entgegen: Galbanum, das in der Parfümerie als frische Grünnote eingesetzt wird, erinnert an grüne Wiesen und feuchte Erde und sorgt für Glücksgefühle bei allen Bikern, die die zahlreichen Trails der Region erkunden. www.arosabaerenland.ch, www.bikekingdom.ch

Geschärfte Sinne in Davos Klosters
In der Destination Davos Klosters duftet es an einem geschichtsträchtigen Ort speziell vielfältig: im privaten Botanischen Garten der Schatzalp. Der durch Thomas Mann berühmt gewordene Kraftort beheimatet im Sommer tausende von Pflanzenarten. Ab Mitte Juni, wenn der Frühling einzieht, bis Mitte Oktober, wenn der erste Schnee fällt, entdecken Besucher täglich neue Blüten. Das Jahres-Programm des Alpinum Schatzalp ist entsprechend vielfältig gestaltet: von der Botanischen Woche, dem Workshop zu Bergheuen & Wiesen, der Botanik im Glas, der Küchenkräuter-Vernissage bis hin zur Neophyten-Ausstellung wird Freunden der Pflanzenwelt Faszinierendes geboten. Und die unzähligen Düfte, die der Wind sanft zur Nase hinträgt, wecken Erinnerungen und schärfen die Sinne. www.schatzalp.ch/de/botanischer-garten-alpinum

Auf der Piste mit Silvio, dem Winter-Pionier aus Leysin (Genferseegebiet)

Tobogganing in Leysin. Bild © José Crespo

Tobogganing in Leysin. Bild © José Crespo

Jeden Winter pilgern zehntausende Besucher ins 4000-Seelen-Dorf Leysin im Kanton Waadt. Ihr Ziel: Der Tobogganing Park. Er ist das Werk von Silvio Giobellina, Schweizer Olympia-Medaillengewinner und Weltmeister im Bobfahren. Anfangs noch für seinen Traum belächelt, hat er seine Idee vom Schneepark von Weltformat beharrlich durchgesetzt.

Wenn Silvio Giobellina in seinem roten Pick-up durch das Dorf fährt, ist das Fahrerfenster immer unten. Der 62-Jährige grüßt hier jeden Zweiten. Darauf angesprochen, nickt er stolz und sagt: „Ich bin ein Kind von Leysin. Hier bin ich geboren, hier bin ich aufgewachsen, und hier werde ich wohl auch sterben.“ Giobellina und Leysin, der Athlet und das Dorf: Beide wären ohne einander nicht das, was sie heute sind. Giobellina entdeckte seine Leidenschaft für den Bobsport auf Leysins verschneiten Straßen. Und hier stünde wohl kein Park, hätte Giobellina vor mehr als zehn Jahren nicht für seinen Traum gekämpft, an den niemand so richtig glauben wollte.

Snowtubing im 4000–Seelen-Dorf

Als der Weltmeister seine Sportlerkarriere beendete, wollte er seinem Dorf etwas zurückgeben. Und so schlug er der Gemeindeversammlung vor, in Leysin einen Schneepark von Weltformat zu bauen. Er sprach von Snowtubing, einer Freestyle-Sportart, bei der die Besucher in aufgepumpten Reifenschläuchen vereiste Pisten runterdonnern. Giobellina sagt: „Der Gemeindepräsident war begeistert, der Rest war skeptisch.“ Er machte sich daran, alle zu überzeugen. Zusammen mit seiner Frau Catherine investierte er jede freie Minute in den Park. Bis die Besucherzahlen anstiegen, von ein paar Tausend Eintritten pro Saison bis hin zu mehreren Zehntausend im Jahr.

Pisten und Reifenschläuche

Das Publikum bestehe je zur Hälfte aus Kindern und Erwachsenen, sagt Giobellina und betont den herausragenden Spaß inklusive Sicherheit: „Beim Einhalten der Vorschriften ist der Tobogganing Park ein atemberaubendes, aber immer ein sicheres Erlebnis.“ Und welchen Rat gibt er jenen, die angesichts der steilen Pisten schlotterige Knie kriegen? Giobellina sagt: „Entweder, sich einen Ruck zu geben. Oder den Rückzug ins Festzelt. Ich kann beides empfehlen.“

Der Park ist geöffnet vom 17. Dezember 2016 bis 12. März 2017. Er besteht aus 2800 Metern Pisten, die bis zu 60 Stundenkilometer schnell werden. Jede Menge Spaß verspricht ein Sprung, der nach fünf Metern Höhenflug auf dem Big Air Bag endet. Für mutige Wintersportler warten spezielle Pisten mit einer 360-Grad-Kurve oder einem Looping.

Weitere Informationen zum Urlaub im Genferseegebiet und in der Schweiz gibt es im Internet unter www.MySwitzerland.com, der E-Mail-Adresse info@MySwitzerland.com oder unter der kostenfreien Rufnummer von Schweiz Tourismus mit persönlicher Beratung 00800 100 200 30.

Quelle: Schweiz Tourismus